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Massengutfrachter Typ BALTIKA

Reeder & Manager: DSR Rostock | Heimathafen: Rostock

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MS "Gröditz" nach harten Einsätzen am 16.9.1989 im NOK (Kiel-Holtenau)
Foto/Sammlung: Norbert Pilz, Kronshagen / Mit freundlicher Genehmigung | Repro: ABa, Hamburg
Am 19.12.1972 wurde von der DEUTFRACHT - Internationale Befrachtung und Reederei - Rostock mit MS "Gröditz" das erste von ihren vier Massengutschiffen des Typs BALTIKA aus einer insgesamt ca. 20 Schiffe umfassenden Bauserie in Dienst gestellt. Sie war zu dem Zeitpunkt das größte Trockenfrachtschiff in der damaligen DDR-Handelsflotte.
Diese für damalige Begriffe voluminösen Bulkcarrier waren für die Verstärkung der Flotte von Spezialschiffen notwendig geworden, weil der Bedarf an Rohstoffen ständig stieg und durch die hinzugekommenen Massenguttransporte für die Tschechoslowakei und andere ausländische Auftraggeber sich neue Aufgaben ergaben.
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Typ BALTIKA, Seitenriss nach (4) | Repro: ABa, Hamburg
Technische Daten:  
Schiffstyp Massengutschiff BALTIKA
Bauwerft Baltic-Werft, Leningrad, Built in USSR
Klassifizierung dsrk-zeichen.gif   KM Ice 3 aut 24 bulk carrier
Baujahre 1972 und 1973 1980 und 1981
Baunummern (Siehe Tabelle unten) (Siehe Tabelle unten)
Länge über alles 201,30 m 199,80 m
Länge zwischen den Loten 186,00 m  
Größte Breite   27,80 m  
Seitenhöhe bis Hauptdeck   15,60 m  
Tiefgang, beladen   11,20 m  
Tiefgang, unter Ballast     6,70 m  
Aktionsweite 16.000 sm  
Verdrängung 47.650 t  
Vermessung 22.798 BRT
14.633 NRT
23.060 BRT
13.713 NRT
Schiffsgewicht   9.400 t   (Gewicht des leeren betriebsklaren Schiffes)
Kraft- & Hilfsstoffe   2.878 t   (Schwer-, Diesel- & Schmieröle, Frischwasser)
Ladegewicht 32.250 - 36.500 t   (von der jeweiligen Relation abhängig)
Tragfähigkeit 38.250 tdw
Hauptmaschine / Typ 1 Zweitakt-Kreuzkopf-Dieselmotor / 8DKRN74/160-2
Hersteller Brjansk-Diesel, Lizenz Burmeister & Wain
Leistung / Drehzahl 9.795 kW (max. 13.000 PS) / 115 U/min
Antriebsmittel 1 vierflügeliger Propeller, D = 6,20 m, P = 4.162 mm
Geschwindigkeit 15,8 kn (max) | 14 kn (Dienst) | 12,5 kn (Reise@Teillastdüsen)
Ruderanlage 4-Zyl.-Rudermaschine REG 8-4 auf ein Profil-Ruderblatt
Stromerzeugung Drehstrom 220/380 V, 50 Hz mit
3 Dieselgeneratorsätzen 6YH25/34/MCC375-500,
je 300 kW / 350 kVA
1 Dieselgeneratorsatz 1D6C150M/MCC117-49,
100 kW / 125 kVA
Kesselanlage je 1 Hilfs- & Abgaskessel a 2,5 t/h
Ballastpumpen 2 Kreiselpp. a 500 m³/h und 2 Kolbenpp. a 150 m³/h
Verbrauch pro Seetag 47,5 t Schweröl, 4,0 t Dieselöl
Laderäume/-luken 7 Laderäume / 9 Luken
Lukenabmessungen 13.000 x 9.350 mm
Laderaumhöhen Laderaum I - 14,4 m
Laderäume II bis VII - 14,0 m
Ladekapazität Ladung 48.130 m³
Ballast  17.324 m³
Besatzung / Passagiere max. 36 Personen, davon 12 Lehrlinge / 4 Personen
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MS "Gröditz", Foto/Print: DSR-Archiv/-Schiffstypenkatalog (3) | Repro: ABa, Hamburg
Die Schiffe der Serie:
Schiffsname Baunr. Registriernr. Rufzeichen
bis / ab 1980
I.D. A.D. Verbleib/Mgrs.
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GRÖDITZ 633 IMO 7232872 DHZU / Y5RU 29.12.1972 02.02.1993 an Kanaris Shipping Co., Piräus
GÖRLITZ 636 IMO 7369924 DHZV / Y5RV 30.08.1974 16.02.1996 an Kanaris Shipping Co., Piräus
COLDITZ 644 IMO 7942336 -------- / Y5DF 23.01.1980 04.03.1997 an Kanaris Shipping Co., Piräus
PREMNITZ 645 IMO 7945417 -------- / Y5DR 26.06.1981 25.02.1997 Samos Mar. Co. Ltd., Samos
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Das Einschraubenschiff war ein Eindecker mit Bugwulst, Backdeck, Poopdeck und Kreuzerheck (Baunummern 633 und 636) sowie später mit Spiegelheck (Baunummern 644 und 645). Die unterschiedlichen Ausführungen auch in anderen Details gingen mit dem langreichenden Bauzeitraum der Serie einher. Der Maschinenraum und die Aufbauten waren achtern angeordnet. Der Rumpf aus Stahl war in einer kombinierten Spantenkonstruktion gebaut und durch 9 wasserdichte Querschotten in Vorpiek, 8 Sektionen und Achterpiek geteilt. Das Schiff besaß selbsttrimmende Laderäume und war für den Transport jeglicher Massengüter mit einem Raumbedarf (engl.: Cubic Capacity) [s. "Schiffstechnik"] von 0,38 m³/t bis 1,84 m³/t außer Eisenerzkonzentrat geeignet. Schwergewichtige Massengüter konnten in den Laderäumen I, III, V und VII transportiert werden. Die Laderäume waren mit hydraulischen Lukenabdeckungen aus Stahl versehen. Das Schiff war für die Eigenversorgung achtern mit leichten Umschlageinrichtungen ausgestattet. Seine Reichweite war unbegrenzt, und es war für die Fahrt in allen Seegebieten sowie in gebrochenem Eis geeignet.
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MS "Görlitz" (DEUTFRACHT), Abbildung nach Fotodruck in (5), Repro mit DF-Zeichen von ABa, Hamburg
Besonderheit:
  • Zwischen den Ablieferungen der vier BALTIKA an die DSR lagen diverse längere Zeiträume.
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Fotos (in zeitlicher Reihenfolge):
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Fotos von einem fahrtüchtigen Modell der GRÖDITZ im Maßstab 1:150 nach zweijähriger Bauzeit:
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Modellbau und Fotos: 2018-2020 Adi Rascher, Berlin / Mit freundlicher Genehmigung 04/2020
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Von Erlebnissen an Bord:
New Orleans
Mit MS GÖRLITZ waren wir Anfang 1976 in New Orleans als erstes Schiff nach Anerkennung der DDR. Nach alter Tradition wurde ich Ehrenbürger.
Kpt. Peter Paul
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Zum Verbleib der Schiffe:
  • Die GRÖDITZ wurde am 01.01.1974 an den damals neu gebildeten VEB Deutfracht/Seereederei Rostock überschrieben.
  • Am 18.06.1990 wurden die vier Bulker an die Deutsche Seereederei GmbH Rostock (respektive Treuhandanstalt) überschrieben.
  • Die GRÖDITZ lief nach ihrem Verkauf im Februar 1993 als THEO C (VCT) weiter, wurde 1995 mit BRZ 22.465 neu vermessen und ging mit 27 Jahren am 20.4.1999 nach Alang zum Abbruch.
  • Die 1993 in der DSR verbliebenen drei BALTIKA (GÖRLITZ, COLDITZ, PREMNITZ) wurden 1994 auf die DSR Bulkschiffahrtsgesellschaft mbH Rostock übertragen mit dem KR Reederei F. Laeisz GmbH Rostock. Neu vermessen mit BRZ 23.235/38.250 tdw.
  • Die GÖRLITZ lief nach dem Verkauf 1996 als NIKOLAS K (VCT) nun mit BRZ 23.465 weiter und wurde 1999 in Alang/Indien abgebrochen. Sie war damit ca. 25 Jahre in Fahrt.
  • Die COLDITZ wurde 1995 nach Liberia ausgeflaggt und lief nach ihrem Verkauf 1997 als ANNA Z unter der PAN-Flagge jedoch mit wechselnden Mgrs. weiter. Ab 2003 lief sie als FEDON unter MHL-Flagge für Mgrs. aus CYP. THB vom Montag, 13. Dez. 2010: "Fedon" (ex "Anna Z", "Colditz"), Handymax-Bulker 38.250 tdw, BRZ 22.465, gebaut 1980 in Leningrad, von Machrimar Management (Piräus) für 4,4 Mio. $ (470 $/ldt) nach Alang/Indien. - 30 Jahre in Fahrt gewesen!
  • Die PREMNITZ wurde 1996 nach Liberia ausgeflaggt und lief nach ihrem Verkauf 1997 als SAMOS SKY unter MLT-Flagge für Mgrs. Samos (Islands) Maritime C. Ltd. Samos weiter. 2007 noch in Fahrt abgelichtet fremdlink.gif, wurde sie Ende 2009 nach Yingling/China zum Abbruch gegeben.

    Aus: (6), (7) und (8)

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Quellen: (1) "DSR - Deutsche Seereederei Rostock", Götz/Wenzel, Koehler Hamburg, 2004
(2) Verein Seefunk FX Intern e.V. Rostock, (Rufz.)
(3) "Catalogue Of Ship's Types", VEB Deutfracht/Seereederei Rostock, 1974/1975
(4) "Catalogue Of Ship's Types", VEB Deutfracht/Seereederei Rostock, 1979
(5) "DSR-LINES - Damit Ihr Frachtgut nicht ins Wasser fällt...", DSR, 1986
(6) Gästebucheinträge auf www.seeleute.de fremdlink.gif
(7) "Deutsche Reedereien, Bd. 23, DSR", AK, Verl. G.U.Detlefsen, Bad Segeberg, 2004
(8) SHIPSPOTTING.com
(9) Equasis.org - eine internationale Datenbank für die gesamte Weltflotte
Fotos: Herkunft jeweils bei den Fotos genannt
Fotoshow mit Shadowbox, © 2007-2010 M.J.I. Jackson
Herzlichen Dank allen Beteiligten für die freundliche Unterstützung!
Wir nehmen auch für die BALTIKAs weitere Berichte und Fotos gern entgegen.
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"Massengutfrachter Typ BALTIKA": Seeleute Rostock e.V., 2010

   

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  12.04.2023  
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