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Kühlluke & Kühlgut

Isolierdeckel der Laderäume für Kühlgut
Stand der Technik (bei DSR): Neu von 1957 bis 1978, in Betrieb bis 1993
Stand der abgebildeten Technik (in Rostock, folg. Foto): Ausgestellt bis heute (2012)
 
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Ladeluke des Backbord-Kühlraums auf einem Typ-IV-Schiff (im Vordergrund)
 
Isolierdeckel für Kühlräume wurden auf Frachtern mit Kühlgutladeräumen (Frachter, mittel, Frachter, groß) und natürlich auf den Reefers installiert. Mit diesen Lukenabdeckungen musste sorgfältig umgegangen werden, was sich aber so manches Mal als recht schwierig erwies.
Die auf dem Foto abgebildete Lukenabdeckung auf diesem Museumsschiff in Rostock ist aus Gründen des Wetterschutzes nicht mehr im Originalzustand anzuschauen, da fest verschweißt.
 

Kühlladung auf herkömmlichen Frachtschiffen:

Der Aufwand vor Ladungsübernahme, die Ladungsübernahme selbst, die Ladungspflege bei der Versegelung und die abschließende Ladungsabgabe folgte sicherlich den nächsten Ausführungen - nur eben für die wenigen hundert Kubikmeter Kühlraum in kleinerem Rahmen.
 

Kühlladung auf Kühlschiffen (Reefer):

Einleitend möchten wir auf das Sammelblatt 7 "Die ersten Fruchtschiffe der DSR MS FRITZ REUTER und MS JOHN BRINCKMAN" von Peter Erbstößer in unserer neuen VOLL VORAUS, Ausgabe Nr. 16, Mai 2011, verweisen, in dem die Kühlfahrt mit dem damit zusammenhängenden Aufwand gut beschrieben ist. Die Zeitschrift ist über unseren MeerLaden zu beziehen (nach dem Vergriff digital auf CD/DVD).

Im Buch "DSR" (vgl. Quellen) steht auf S. 122 dazu geschrieben: Kühlfahrt war und ist immer eine komplizierte Angelegenheit, denn es kommt darauf an, die Kühltemperatur optimal zu halten, um die Verluste zu reduzieren. Erfahrungen spielen hier eine große Rolle. Dort benannte Seeleute der DSR haben sich auf diesem Gebiet große Verdienste erworben.

Weitere Aspekte zur Kühlfahrt sollen deren Komplexität verdeutlichen:

  • Vorbereitungen zur Ladungsübernahme
    - Säuberung, Desinfektion und Vorkühlung der Laderäume
    - Konfliktlose Zusammenarbeit Deck und Maschine wegen des sehr hohen Energiebedarfs
    - Direktes Zusammenspiel zwischen Kühlmaschinisten, Deckspersonal und Ladungsoffizier
    - Laderaumkontrolle durch Besichtiger und Behörden
    - Gewährleistung der Ladebereitschaft innerhalb von 50 Minuten nach Anlegen
  • Ladungsübernahme
    - Maximal 36 Stunden für Vollschiff
    - Beladung Vollschiff in reiner Handarbeit durch die Stauer!!!
    - Ständige Ladungskontrolle und deren lückenlose Dokumentierung
    - Ankühlen der Laderäume per Order des Abladers
  • Während der Versegelung
    - Kühlung mit Luftumwälzung entsprechend Kühlorder des Abladers
    - Tägliche Laderaum- und Ladungskontrollen durch einen eingewiesenen Matrosen
    - Dito durch den Ersten Nautischen Offizier (EO)
    - Permante Kooperation Maschine - Kühlmaschinist - Deck - Ladungsoffizier/Kapitän
    Erfahrungsgemäß machten Fruchtladungen mehr Aufwand als Tiefkühlladungen. Besonders schwierig war es, wenn die einzelnen Laderäume mit unterschiedlichen Fruchtarten beladen waren und dementsprechend unterschiedlich gekühlt und behandelt werden mussten. Ganz schwierig wurde es, wenn in einem Raum unterschiedliche Früchte transportiert werden mussten und das Absaugen des CO2 bzw. die Luftzufuhr punktuell erfolgen musste.
  • Ladungsabgabe
    - Register abgesetzt, Kühllüfter der nicht geöffneten Luken laufen jedoch weiter.
    - Vollständige Ladungsabgabe innerhalb von 48 Stunden
    - Nur diese kurze Zeit steht den Vorbereitungen für die neue Reise zur Verfügung.
      (Proviant- und Treibstoffübernahme, eventuelle Besatzungswechsel und Reparaturen)

  

Foto: Bernd Kunze, Taucha, 2007
Quellen: "DSR", Götz/Wenzel, Koehlers Verlagsges. HH, 2004
"VOLL VORAUS", Ausg. 16/Mai 2011, Seeleute Rostock e.V.

"Kühlluken & Kühlgut": Seeleute Rostock e.V., Juni 2012
 
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