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www.seeleute-rostock.de/content/homeship/einsatz/tradiworks.htm |
| SlR.hw [20.F4] |
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"Tradi" - Einsatz
Aus unserer Satzung: § 2 Abs. 1 Der Zweck des Vereins ist die Förderung
des Denkmalschutzes zum Erhalt des Traditionsschiffes Typ „Frieden“
sowie die Förderung kultureller Zwecke, insbesondere der Pflege des
maritimen Brauchtums der zivilen regionalen Schiffahrt.
Also wird in die Hände gespuckt, und wir steigern das Museumsprodukt!

Die "DRESDEN - Traditionsschiff Typ
Frieden" im Jahr 2017
Foto: ABa, Hamburg

"Tradi" - das Museum auf dem Wasser!
Im Zentrum aller Traditionspflege in der Hansestadt
Rostock kann nur das Traditionsschiff DRESDEN mit dem Schiffbau- und
Schifffahrtsmuseum stehen, wenn in Rostock eine auch nur einigermaßen
akzeptable Traditionspflege betrieben werden soll. Die Bedeutung der
DRESDEN für die Bereiche Schiffbau, Schifffahrt und Hafen ist immens.
Die Bilanz des Rostocker Schiffbau- und Schifffahrtsmuseums (SSMR) im
Sinne der Traditionspflege soll weiter verbessert werden.
Das SSMR soll seinem musealen Anspruch gerechter werden und Arbeits- und
Lebensbedingungen an Bord besser reflektieren. Es ist geplant, die Kapitänskammer
auf den originären Stand zu bringen. Eine Kammer soll das Bordleben
eines Matrosen, Maschinisten, Kochs, Nautikers, Ingenieurs, Funkers oder
Schiffsarztes zu erkennen geben. Bordleben ist in erster Linie
Sozialleben und Bestandteil der maritimen Sozialgeschichte.
Wir prüfen die Möglichkeit, einen Hilfsdiesel auf dem Tradi
betriebsbereit zu machen unter Ermittlung der Funktionen Treibstoff, Kühlung,
Schmierung, Anlassluft und Abgas. Wir prüfen die Möglichkeit, die
Generator-Dampfmaschine auf dem "Langen Heinrich" wieder in
Betrieb zu nehmen mit einem kleinen Dampferzeuger. Es soll am Ende das
Tradi durch aktive Anlagen interessanter werden. |
Nach: Kpt.
H.-H. Diestel, Lotsen-Kpt. Konrad Michaelis, E.-Ing. H.-J. Mathy,
Rostock, 8.7.2020 |

Projekt Assi-Kammer / Protokoll 1

vorher |

nachher |
In der Assi-Kammer 622 soll
der Zustand nahe dem Original wieder hergestellt werden. Dazu wurden die
Möbel von der dunkelbraunen Farbe befreit. Die Holzansicht konnte nur
bei den Türen des Spindes realisiert werden, das andere Holz war zu
sehr zerstört. Es fehlt jetzt noch die Backskiste, 170 cm lang und
Lautsprecher, sowie das originale Bücherregal (beides in der Kammer des
1. Funkers vorhanden). Weiterhin muss noch die Original-Tür eingebaut
werden (im Telefonverteiler-Raum am Ende des Ganges vorhanden). Die Lüftungsklappe
in der Tür war auch als Notausstieg vorgesehen. Durch die
Museumsleitung wurde festgelegt, dass die eigene Mannschaft die
Tischlerarbeiten übernimmt. Wir als Verein haben bisher 350 € für
Holzeinkauf und Einrichtungsgegenstände ausgegeben. Dazu zählt auch
die Fertigung der Holz-Tapetenleisten, die dem Museum übergeben wurden. |

vorher |
Wir als Verein haben uns
auch um die Dekoration bemüht. So haben wir einen Ventilator und ein
Kassettenradio als Zeitobjekte beschafft. Rollbilder, Pinup-Fotos, WBS
und Hafenbräu stehen bereit. Eine Dokumentation zur Klimatisierung der
Räume ist in Arbeit. Uns fehlt noch die Tischlampe. Auf das Waschbecken
wurde verzichtet, da es nur bei Nachrüstungen ab 1975 eingebaut wurde.
Die Deckenleuchte muss noch aus dem Schiffsbestand ausgesucht werden.
Sie ist wichtig für den Stil der Zeit und war gleichzeitig die Zuluft-Öffnung
für die Belüftung und Heizung der Kammer. |
Wir wollen mit dieser Kammer
auf die ursprünglichen Lebensverhältnisse der Mannschaft und den
Baustandard der Typ-IV-Schiffe hinweisen. Die einzige originale
Offiziers-Kammer ist die vom 2. Funker auf dem Brückendeck. Das
Drahtregal kann bleiben als Verweis auf die Freizeitaktivitäten der
Mannschaft. Der Mix der Einrichtung und der Zustand der Möbel laden zu
Erklärungen ein, die man bei Führungen gut einbringen kann. Unser
gemeinsames Ziel ist es, die Originalität an Beispielen für das
Schifffahrtsmuseum zu erhalten. Vielen Dank allen Unterstützern und
Spendern. |
Bilder: U.v.Rahden
Protokoll: Mathy |
Seeleute Rostock e.V.
Rostock, 7.7.2020 |

Projekt Typhon / Protokoll 1
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Am 4.6.2020 wurde das
Typhon, welches vor 10 Jahren vom Verein Seeleute Rostock beschafft
wurde, begutachtet. Die Funktion ist OK. Am 14.6. wird die Lautstärke
geprüft - sie muss bei ca. 130 dB liegen. Die Originalunterlagen
wurden vom Hersteller beschafft und werden dem Museum mit einer
Wartungsdokumentation übergeben. Eine Demontage ist aus unserer Sicht
nicht nötig. Vereinsmitglied Siegfried Melcher wird eine Fettprüfung
vornehmen und nachfetten. Ist das in Ordnung und der Ton laut genug, ist
die Wartung bis Januar 2021 ausreichend. Die Wartung sollte im
Bordjournal aufgenommen werden und monatlich ein Test durchgeführt
werden. Es wird empfohlen, den Schlüssel auf der Brücke zu deponieren,
damit bei großen Führungen eine Betätigung erfolgen kann. Das Typhon
ist für Schiffe bis 200 m zugelassen und schallt bis 1,5 sm
weit, so dass keine Beeinträchtigung im Wohngebiet zu erwarten ist. |
Melcher/Mathy
Seeleute Rostock e.V. |
Foto:
Melcher
Rostock, 9.6.2020 |
Projekt Typhon / Protokoll 2
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Am 16.6.2020 wurde das
Typhon neu gefettet und das alte Fett auf Wassereinlagerung
kontrolliert. Eine Lautstärkenmessung ergab in ca. 25 m
Entfernung, auf der Back, noch 100 dB. Das sind ca. 20 dB
weniger als die Werksangabe, aber in Anbetracht des nahen Wohngebietes
als ausreichend befunden. Ein Dank an unsere Kollegen Melcher und von
Rahden. Die Original-Unterlagen und eine Wartungsdatei wurden Frau Dr. Möller
übergeben. Damit ist das Projekt beendet. |
Mathy
Seeleute Rostock e.V. |
Foto:
Melcher
Rostock, 26.6.2020 |

Projekt Hilfsdiesel / Protokoll 1
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Am 4.6.2020 wurde eine
erste Begehung zum Projekt gemacht. Da Wasser in der Kurbelwanne der HD
(Hilfsdiesel) war, haben wir die Ursache gefunden. Es fehlte die
Abdeckung an allen Abgasrohren. Wir empfehlen dringend, diese von den
Bordhandwerkern vornehmen zu lassen. Eine Planenabdeckung würde erst
einmal genügen. Das Gespräch mit den Herren Fechtner und Prüfer am HD
verlief sehr konstruktiv, eine fachliche Unterstützung durch uns wurde
begrüßt. Unser Anliegen, die HD auf die Möglichkeit der
Inbetriebnahme zu untersuchen, fand Zustimmung. Bei der Restaurierung
und Prüfung wird unser Mitglied Siegfried Melcher helfen. Ein erster
Kontakt mit Frau Dr. Kathrin Müller ist vereinbart. Entgegen der
Aussage von Herrn Hallier gehen alle Abgasrohre im Original in den
Schornstein und hinaus. Es wurde auch unsere Unterstützung bei der
Beschaffung von Werkzeug und Material zugesagt. Unser Mann für die HD
ist Siegfried Melcher. |
Melcher/Mathy
Seeleute Rostock e.V. |
Fotos:
Melcher/Pevi
Rostock, 10.6.2020 |
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Projekt Hilfsdiesel / Protokoll 2
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Wie zu sehen ist, hat die
Museums-Crew die Abgasrohre verschlossen - der 50-jährige offene
Regenwasserzulauf in die Motoren ist gestoppt. Für alle Verschwörungstheoretiker,
wir sind nicht die ersten, die einen Motor auf Typ IV zum Laufen bringen
wollen - aber wir bringen es zu Ende. Die Truppe um Karl Fechtner,
Helmuth Prüfer und Rainer Arlt haben sich nach einem Aufruf des Museums
gemeldet, um die Hilfsdiesel auf dem Tradi zu restaurieren. Nach unserem
Besuch bei B&W in Kopenhagen stand fest, die Attraktivität des
Tradis kann durch einen laufenden Motor an bestimmten Schautagen
gesteigert werden. Inzwischen wurde festgestellt, dass am Stb-Diesel
wesentliche Teile fehlen und der Bb-Diesel wegen des überbauten
Niederganges unzugänglich ist. Am 6.8. sind unser Ulf von Rahden und
Christian Thurow dazugestoßen. Es wurden Material und
Maschinenteil-Listen erstellt, die notwendigen Werkzeuge und Hilfsmittel
sowie Messinstrumente ermittelt. Die Truppe um Karl Fechtner hat
inzwischen die Kurbelwanne vom Wasser und Rost befreit. Allerdings
gelang es bisher nicht, den Motor durchzutörnen. Da die Truppe nur
ein/zwei Tage die Woche dabei ist, wollen wir eine zweite Crew bilden. |
Kurbelwanne vorher und nachher:
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Bis Ende September sollen
erste Ergebnisse da sein. Dann geht es um die Frage der Hilfsmedien und
die Betreibung, sowie um sicherheitstechnische Fragen. Für die weitere
Arbeit ist es wichtig, Unterstützer einzubinden, wie die Firmen
"Kloska" und "Baltic-Taucher". |
Ulf von
Rahden/Jürgen Mathy
Seeleute Rostock e.V. |
Fotos:
Helmuth Prüfer/Tradi
Rostock, 23.8.2020 |
Maßnahme-Plan Hilfsdiesel auf der DRESDEN - Anhang Protokoll 2
Dieselmotor: 300 PS,
Type 6 NVD 136,
Hersteller: VEB Karl Liebknecht-Werk Magdeburg (SKL) |
- Welcher HD wäre zur Kurzzeitbetrieb für Vorführungen von 5-10
Minuten bereit?
- Wie groß ist der Aufwand einen HD herzurichten? (
Arbeitszeit/Fremdleistungen)
- Wie ist die Treibstoffversorgung bei ca. 10-Minuten-Betrieb zu
realisieren?
- Wie ist die Schmierung für einen 10-Minuten-Betrieb zu
realisieren?
- Welche Motorkühlung ist möglich und nötig?
- Welchen Aufwand erfordert die Instandhaltung und Wartung bei einer
wöchentlichen Vorführung von 5 Minuten?
- Was ist an Rohren, Tanks usw. noch verwendbar?
- Wie sind die TÜV-Voraussetzungen für eine Betriebserlaubnis?
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Nach Ausbau der unteren Lagerschale von
Zylinder 6:
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Ulf von
Rahden/Jürgen Mathy
Seeleute Rostock e.V. |
Fotos:
AG
Rostock, 24.8.2020 |

Projekt: Kolbenziehen an der Typ IV-Hauptmaschine
anschaulich darstellen
Dieses, dem Schiffsrat des
Traditionsschiffes MS DRESDEN vom Verein Seeleute Rostock vorgeschlagene
Projekt, soll dem Besucher die körperliche Anstrengung beim
Kolbenziehen deutlich machen und die Aussage "Typ IV-Schiffe waren
Arbeitsschiffe" sichtbar unterstreichen.
Am 16. März 2020 begann der erste Arbeitseinsatz mit Bordpersonal. Das
an der Kolbenstange angeflanschte komplette Pleuellager wurde abmontiert
und auf einer angefertigten Gräting über der Laufbuchse abgelegt.
Somit ist jetzt auch dem Laien der gezogene Kolben nur mit Kolbenstange
einleuchtend. |
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Ein weiterer
umfangreicherer Einsatz fand am 04. August 2020 statt. Im Bordbetrieb
erfolgte das Ziehen von Kolben mittels Kettenflaschenzug, der beweglich
an einer über den Hauptmaschinen angeordneten Laufschiene von Hand betätigt
wurde. Zuvor mussten die Muttern des Zylinderkopfes und die
Kronenmuttern der Pleuellagerbolzen unter Verwendung spezieller
Schlagschüssel mit einem Vorschlaghammer gelöst und der Zylinderkopf
abgehoben sein.
In der Bordwerkstatt war ein Handflaschenzug mit Rollwagen vorhanden und
für das Umsetzen von der Bordcrew bereits vorbereitet.
Unsere Vereinsmitglieder Ulf von Rahden und Christian Thurow spendeten
Vorschlaghammer und Schlagschlüssel. Gemeinsam mit den angereisten
Freunden Michal und Roland wurden dann Kettenflaschenzug sowie die
mitgebrachten Hilfswerkzeuge in Position gebracht und gesichert. Bei
einen "Käff'chen" äußerten alle Beteiligten volle
Zufriedenheit und ihre Bereitschaft zu neuen Taten. |
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Zum Foto 01: Christian
Thurow, Michael, Roland, Ulf von Rahden (von links nach rechts) |
Organisation,
Text u. Fotos: D. Pevestorf
Seeleute Rostock e.V. |
Rostock,
5.8.2020 |
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Rechtzeitig
zum Jahresausklang wurde die letzte Projektphase realisiert: Die
Anfertigung und das Anbringen der beiden Schautafeln für das
Kolbenziehen. Die inhaltliche Gestaltung erstellten die
Schiffsingenieure und Mitglieder unseres Vereins Gerhard (Charlie) Marx,
Ulf von Rahden und Dieter Pevestorf. Das Schifffahrtsmuseum Rostock übernahm
die graphische Umsetzung und die Montage an der Zylinderstation. |
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Text u.
Fotos: D. Pevestorf |
Rostock,
30.12.2020 |


Aufruf zum Projekt Dieselmotor & Dampfmaschine
Liebe Maschinisten und Freunde alter
Motoren,
nach dem Besuch bei B&W im Dieselhaus in Kopenhagen und dem Betrieb
des Großdiesels dort kam die Idee zur Schaffung einer AG, einer IG
oder gar eines Vereins zur Prüfung der Möglichkeiten:
- Einen Hilfsdiesel auf dem "Tradi" betriebsbereit zu
machen. Dazu ermitteln, wie es mit Treibstoff, Kühlung, Schmierung
und Anlassluft funktionieren soll.
- Die Generator-Dampfmaschine auf dem "Langen Heinrich" zu
prüfen, ob eine Inbetriebnahme mit einem kleinen Dampferzeuger möglich
ist. Damit wird eine Lichtanlage am Ausleger betrieben, und ein Stöfchen
kommt aus dem Schornstein.
Es soll am Ende das "Tradi" durch aktive Anlagen
interessanter werden. Interessenten können sich gerne über info@seeleute-rostock.de
melden.
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Hauptstromerzeuger auf Typ IV, im Bild 2 von 3 Dieselgeneratoren,
je 300 PS/200 kW bei 400 U/min,
Type 6VD136 (oder 6NVD36) vom VEB Karl Liebknecht-Werk Magdeburg
Foto von Dieter Pevestorf, Seeleute Rostock
e.V. |

Dampfmotor und Generator auf dem Schwimmkran "Langer
Heinrich" für den Strom am Ausleger
Foto von Andreas Basedow,Seeleute Rostock e.V. |

Rückblenden
Brücke, Glocke, Typhon: siehe Glocke, IGA
& Geschichten
Maschinenraum 2008: siehe Rund um DRESDENs 50.

"'Tradi' - Einsatz": Seeleute Rostock e.V., Juli 2020
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31.12.2020 |
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