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Klappe506

slr-stl-506-peters-urlauberschiff.jpgindex5.gifVom Urlauberschiff zum Luxusliner
Die Seetouristik des VEB Deutsche Seereederei Rostock

von Gerd Peters 2005; hier die Klappentexte vom Rücktitel und von den Innenklappen des Schutzumschlags:

Die Seetouristik der DDR begann im Jahr 1960 mit dem MS VÖLKERFREUNDSCHAFT, einem so genannten Urlauberschiff der Gewerkschaft, das von der DSR bereedert wurde. Ungeachtet der wirtschaftlich notwendig gewordenen Ausbaupläne zur Universalreederei musste die DSR ohne Fachpersonal und Erfahrungen nun auch noch den Aufbau einer Passagierschifffahrt bewältigen. Bereits 1961 kam das zweite Urlauberschiff GTMS FRITZ HECKERT hinzu, Höhepunkt war der Ankauf des vormaligen ZDF-Traumschiffes MS ASTOR im Jahre 1985.

Der Autor beschreibt den Ausbau der DSR-Seetouristik unter den Bedingungen des Ost-West-Konfliktes, dessen Auswirkungen die Seeleute immer als Erste zu spüren bekamen. Der Leser erfährt alles über die Fahrtgebiete, die soziale Zusammensetzung der Passagiere, die Rolle der Politoffiziere an Bord, die Vercharterung an westliche Unternehmen, die Folgen des Mauerbaus und und und.

Über 200 größtenteils bisher unveröffentlichte Fotos, Aussagen von Zeitzeugen und Schicksale wichtiger Persönlichkeiten ermöglichen überraschende Einblicke in dieses selbst innerhalb der DDR weitgehend unbekannte Kapitel Schifffahrtsgeschichte.

Unsere Schiffsvorstellungen der Passagierschiffe der DDR bzw. der DSR siehe unter Urlauberschiffe.
Das erste Urlauberschiff des FDGB, die bis zum Ankauf 1960 für die Schwedische Reederei SAL fahrende STOCKHOLM, war mit einem schweren Erbe belastet. Eine Kollision des skandinavischen Kreuzfahrtschiffes mit der ANDREA DORIA führte 1956 zum Untergang des italienischen Luxusliners, die Schuldfrage wurde nie eindeutig geklärt. Dieses Schiff, das mit seiner sehr skandinavischen Ausstattung mit viel Mahagoni und schönen Messingbeschlägen ein wenig an eine Yacht erinnerte, sollte künftig den in der Gewerkschaft organisierten Werktätigen der DDR erholsame Tage auf See ermöglichen.

Die für DDR-Verhältnisse geradezu glamourösen Seereisen waren so begehrt, dass die Plätze an Bord als Belohnung für herausragende Leistungen in der sozialistischen Arbeitswelt vergeben wurden. Nicht zuletzt aufgrund dieser Praxis wurden und werden immer wieder Vergleiche gezogen zu den KdF-Schiffen im Dritten Reich. Was hinter den Kulissen wirklich geschah, erhellt Gerd Peters aus der Perspektive des Insiders. So bietet er nicht nur einen nostalgischen Rückblick auf einen wichtigen Teil der DDR-Reisekultur, sondern vielschichtige Informationen rund um die Schiffe, deren Besatzungen, Einsatz und Verbleib.

Gerd Peters, Jahrgang 1934, ist gelernter Schiffbauer. Nach einer Lehrtätigkeit und anschließender Ausbildung zum Seeoffizier fuhr er etliche Jahre zur See, u. a. an Bord des Urlauberschiffes VÖLKERFREUNDSCHAFT, zuletzt als deren Kapitän. Wieder an Land, leitete er die Nautische Inspektion, später die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Seereederei Rostock. Seit 1989 ist er als Journalist und Buchautor mit den Schwerpunkten Handelsschifffahrt und Segelsport tätig. Gerd Peters ist Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Schiffahrts- und Marinegeschichte. Und er ist Mitglied des Seeleute Rostock e. V.

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"Klappe506": Seeleute Rostock e.V.

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  07.02.2020