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AUF SEE GEBLIEBEN

Leider sind neben den materiellen auch Verluste an Menschenleben zu beklagen. Bei vier der 15 DSR-Unglücke waren 50 Seeleute und zwei mitreisende Ehefrauen auf See geblieben. Ihnen widmen wir zum ehrenden Gedenken diesen Beitrag.
Jedoch waren unsere DSR-Schiffe an wesentlich mehr Rettungen von See beteiligt, als sie selbst um diese Hilfe rufen mussten. Auch das wollen wir würdigen.

| Schiffsverluste | "Magdeburg" (1) 1964 | "Fiete Schulze" 1967 |
| "Stubbenkammer" 1967 | "Capella" 1976 | "Böhlen" 1976 |
| Gedenkstein | Unvergessene | Gerettet! |

   


Schiffsverluste der DSR


Mittels der heutigen Möglichkeiten mit den digitalen Medien machte Albrecht alle Positionen der Schiffe sichtbar, deren Verluste die DSR Rostock während ihrer Zeit als größte Universalreederei Deutschlands von 1952 bis 1990 zu beklagen hatte. Mit dieser Darstellung wird deutlich, dass sich 13 der 14 Schiffsverluste in europäischen Gewässern ereigneten, und 1 in entfernten.
 
Per 30.3.1977 war mit 203 DSR-Schiffen die höchste Zahl gleichzeitig in Fahrt. Ungeachtet der volkseigenen Reederei-Umstrukturierungen und der zeitweilig verschiedenen Reedereizeichen trugen 342 Handels- und Passagierschiffe von 1952 bis 1990 zumeist die blau-rot-blauen Farben der DSR am Schornstein bzw. in der Flagge. Die DSR betrieb zudem eine Dienstflotte für die technische und personelle Unterstützung des Flottenbetriebs. Am 1.1.1990 waren 8.271 Seeleute bei der Flotte der DSR beschäftigt
 
14 Frachtschiffe aus dieser großen Universalflotte verlor die DSR durch Ungemach, davon 3 von allen 94 Ankaufschiffen aller Arten und von den für die DSR gebauten Schiffen 4 von 87 kleinen Frachter (darunter 1 Kümo), 1 von 48 mittelgroßen Frachter (fiel einem Anschlag zum Opfer), 4 von 77 großen Frachter, 1 von 8 Tankern, 1 von 18 Bulkern.

Schiff Schiffstyp Ereignis Eintritt Verlust Position Lokation

1 MS Stralsund (1) Typ-I Wassereinbruch (ungeklärt), gesunken 08.02.1957 
16:30
08.02.1957 
20:10
54°27'N
00°16'E
westliche Nordsee
2 MS Kap Arkona (1) Ankaufschiff Kollision bei dichtem Nebel (Gegnerschuld), gesunken 19.01.1964
08:49
19.01.1964
09:34
51°22'N
02°43'E
vor belgischer Küste 1
3 MS Magdeburg (1) Typ-IV Kollision (Gegnerschuld), gekentert, s.u. 27.10.1964
01:39
27.10.1964
02:50
51°29'N
00°19'E
auf Themse
London
4 MS Käthe Niederkirchner Typ-X Grundberührung, gekentert 2 23.08.1965
05:05
23.08.1965
13:05
58°41'N
02°56'W
Pentland Firth
5 MS Fiete Schulze Typ X  gesunken († 14) 3, s.u. 20.09.1967
23:30
21.09.1967
01:35
45°33'N
10°15'W
Biskaya
6 MS Stubbenkammer Ankaufschiff Kollision, gesunken († 1), s.u. 25.11.1967
05:07
25.11.1967
05:12
52°00'N
04°01'E
Hoek van Holland
7 MS Capella Kümo 840 Wassereinbruch bei Sturm, gesunken († 11) 7, s.u. 03.01.1976
17:10
03.01.1976
18:23
53°38'N
06°13'E
vor Niederlande
8 MT Böhlen LEUNA Grundberührung, gesunken († 26) 4, s.u. 14.10.1976
03:55
14.10.1976
17:00
48°11'N
05°11'W
vor Brest
9 MS Karlshorst Holz-Framo Verrutschen der Decksladung
bei Sturm, gesunken
26.10.1977
03:20
27.10.1977
17:55
68°06'N
13°27'E
Lofoten
10 MS Seeadler Vogel-Framo Kollision im Nebel, gesunken 31.03.1978
02:23
31.03.1978
04:25
57°47'N
22°42'E
Rigaer Bucht
11 MS Arendsee POSEIDON Anschlag mit Haftminen, stark beschädigt versenkt 30.07.1984
03:40
30.08.1984 08°42'S
12°51'E
vor Luanda
12 MS Hennigsdorf (1) Ankauf-Bulker Wassereinbruch bei Sturm, gesunken 18.09.1984
14:00
19.09.1984
05:58
38°57'N
10°32'W
vor Lissabon
13 MS Mansfeld Typ-IX Brand in den Aufbauten, gestrandet 15.02.1986
12:30
16.02.1986
22:00
40°01'N
08°56'W
vor Portugal
14 MS Rudolf Breitscheid Typ X Grundberührung bei Sturm, gestrandet 25.09.1988
07:01
07.10.1988 55°44'N
21°05'E
vor KIaipeda 5

-- MS Bussard Vogel-Framo Brand im Maschinenraum, ge- löscht, nach Rostock verbr. 07.07.1985
23:34
20.10.1985
A.D.
 6

Anmerkungen:
1 Diese Position "drei Seemeilen östlich West Hinder Feuerschiff" liegt tatsächlich vor der belgischen Küste.
2 Siehe auch: de.wikipedia.org/wiki/Käthe_Niederkirchner_(Schiff) fremdlink.gif.
3 Siehe auch: de.wikipedia.org/wiki/Fiete_Schulze_(Schiff) fremdlink.gif.
4 Siehe auch: de.wikipedia.org/wiki/Böhlen_(Schiff) fremdlink.gif.
5 Mittels Google Earth ermittelte Position am nördlichen Molenkopf von Klaipeda: 55°43'51.07"N, 21°04'43.98"E
6 Nach dem Brand auf der Ostsee stark beschädigt außer Dienst gestellt; ab 6.1.1986 Abbruch beim MAB Rostock.
7 Siehe auch: de.wikipedia.org/wiki/Capella_(Schiff,_1961) fremdlink.gif.

Die Positionen der 13 in Europa gesunkenen bzw. aufgegebenen DSR-Schiffe
slr-DSR-Schiffsverluste-as2.jpg
Die Position des einen in Afrika verlorenen Schiffes
slr-DSR-Schiffsverluste-as3.jpg
Montagen: Albrecht Schäfer, Granschütz, 2015, MdV | Quellen: Berichte der Deutfracht-Seereederei Rostock, Literatur | Karten: © 2015 Google Earth

Großen Dank an Albrecht für seine visuelle Zusammenstellung!
Zum Nachlesen: Schiffsverluste der DSR in vier Jahrzehnten pdficon.gif, 4.4.2011
von Stephan Bohnsack, Rostock
"Schiffsverluste der DSR": Seeleute Rostock e.V., Okt. 2015

      


MS "Magdeburg" (1) 1964

Havariespruch 1966 zum Unglück der "Magdeburg" (1)


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Die akribische Untersuchung der Kollision der "Yamashiro Maru" mit der "Magdeburg" am 27.10.1964 auf der Themse, inklusive einem Seekartenausschnitt und einigen Fotos - hier als PDF-Datei (51 Seiten, 7 MB).
Das Dokument zeigt die damals mögliche, detaillierte Ermittlung des Kollisionshergangs auf, wobei der Rekonstruktion des Unfallorts unter Berücksichtigung der Geschwindigkeiten beider Schiffe größte Bedeutung beigemessen wurde. Die Untersuchungen wurden mit drei Diagrammen untermalt, und die Ergebnisse auf einem Seekartenausschnitt des betreffenden Gebiets grafisch dargestellt.
Zusätzlich sind dem Havariespruch Fotos von der havarierten "Magdeburg", von ihrer Bergung sowie Ansichten der Schäden auf der "Magdeburg" nach ihrem kompletten Aufrichten angefügt.
Der Spruch der Seekammer enthält zwar viele Berechnungen, aber er kann trotzdem nicht den Ablauf des Seeunfalls erklären. Das war damals gar nicht möglich, weil viele Informationen nicht bekannt waren und weil es erst durch meine Zusammenarbeit mit der Seefahrtschule mit Hilfe des Simulators möglich war, den wahren Hergang der Kollision herauszuarbeiten. Kpt. H.-H. Diestel 2021 zum Havariespruch von 1966
Kapitän Hans-Hermann Diestel war in der Seeunfalluntersuchung der DSR tätig und hat in seinem Buch "Schiffsunfälle der DSR" von 2018 den Unfallhergang dargelegt. (Zum Buch siehe Maritime Literatur#Abt5.)
In unserer Broschüre "Die DSR im Kalten Krieg" von 2017 hat Kpt. Diestel all das, was mit Handelskrieg und Geheimdiensten zu tun hat, beschrieben. (Zur Broschüre siehe Maritime Literatur#Abt1.)

Herzlichen Dank an Reinhard Lachs († 2018) und Nachbar für das hochinteressante Material!
Und natürlich auch an Kpt. H.-H. Diestel für seine unermüdliche DSR-Wirkung.

"Havariespruch 1966": Seeleute Rostock e.V., 25.10.2010

      


MS "Fiete Schulze" 1967

Der Untergang und die Rettungsaktion in einem Tatsachenbericht
von Dieter Wolf im Oktober 1967

Erschienen in "Neues Deutschland" vom 3., 4. und 5.10.1967,
hier in einem Nachdruck in damaligen Ausgaben der "Freien Presse", Chemnitz
Mit freundlicher Genehmigung der Neues Deutschland Druckerei und Verlag GmbH, Berlin, vom 14. Juli 2011


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In großer Dankbarkeit für den internationalen Zusammenhalt bei Seenot
und in tiefem Gedenken an alle auf See gebliebenen Fahrensleute.
Der Nachruf der DSR in der Ausgabe Nr. 20 der Voll Voraus im September 1967

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Klicke auf obige Faksimile, um den Nachruf auf der Titel- und auf den Mittelseiten lesbar als PDF-Datei (1,3 MB) zu öffnen.


Herzlichen Dank an Peter Frei für das Dokument über einen tragischen Moment
und auch für das Einholen der Genehmigung zur Veröffentlichung bei uns
sowie an Jürgen Wagner für die Zurverfügungstellung seines Exemplars
der Zeitung des ehemaligen VEB Deutsche Seereederei Rostock!

Uns liegen die Seiten aus ebenfalls dem ND mit dem Tatsachenbericht, die komplette Ausgabe Nr. 20 der Voll Voraus von 1967 mit den damals üblichen Meldungen sowie der Nachruf und die komplette Ausgabe im Schwarz-Weiß-Format als PDF-Dateien vor.

Zum Nachlesen: Textsammlung zum Untergang der "Fiete Schulze" pdficon.gif, 8.3.2010
von Friedrich Seibicke, Altenburg
"MS 'Fiete Schulze' 1967": Seeleute Rostock e.V., 30.08.2011

   


MS "Stubbenkammer" 1967

Der Seeunfall der DSR, der mit einem Menschenleben bezahlt wurde.


Nach der Schilderung im Buch "DSR" von Götz/Wenzel. (Zum Buch siehe Maritime Literatur#Abt5.)
STUBBENKAMMER sank am 25. November 1967, als sie den Hafen von Rotterdam in Richtung Tripolis (Libyen) verließ. Aufgrund eines Irrtums erkannten der Kapitän und der Erste Offizier ein entgegenkommendes Schiff mit kreuzendem Kurs zu spät. Trotz eingeleiteter Manöver war ein Zusammenstoß nicht mehr zu vermeiden. So kollidierte STUBBENKAMMER um 5.07 Uhr mit dem britischen 39.000-Tonnen-Tanker ZENATIA, sie brach in zwei Teile und sank sofort. Die Besatzung wurde in Sicherheit gebracht, der Steward Paul Sachweh ging mit dem Schiff unter. Die Seekammer entschied, dass der Kapitän der STUBBENKAMMER ungenügend auf das Seegebiet eingestellt war und die Ausweichpflicht missachtet hatte. Auch dieses Wrack wurde im April 1968
gehoben und verschrottet.
Kapitän Hans-Hermann Diestel, "Schiffsunfälle der DSR", 2018 (Zum Buch siehe Maritime Literatur#Abt5)

"MS 'Stubbenkammer' 1967": Seeleute Rostock e.V., 25.05.2021

      


MS "Capella" 1976

Der besonders tragische Seeunfall der DSR, weil dicht unter Land passiert


Nach der Schilderung im Buch "DSR" von Götz/Wenzel. (Zum Buch siehe Maritime Literatur#Abt5.)
Auch ein Schiff der 840er-Kümoserie, die CAPELLA, ging verloren, solange diese 23 für die DSR gebauten Schiffe dort fuhren. Der Jahreswechsel 1975/76 war sehr stürmisch. Die CAPELLA befand sich auf der Reise von England nach Schweden, als für den 3. Januar zunehmende Winde bis elf Stärken angesagt wurden. Am 3. Januar funkte die CAPELLA von der Position 53° 32’ N, 05° 23’ O einen Hilferuf, das Schiff mache Wasser. Um 10.00 Uhr teilte der Kapitän in einem Gespräch per Seefunk der Reederei mit, dass die Ruderanlage ausgefallen sei, das Schiff quer zur See kam, Rettungsboot sowie Vermessungsluke eingeschlagen seien und acht Grad Schlagseite vorliege. Trotz des schweren Wetters konnte die Ruderanlage repariert und die CAPELLA in die See gelegt werden. Um 11.00 Uhr erreichte das niederländische Motorrettungsboot CARLOT den Havaristen, aber die Besatzung gab ihr Schiff nicht auf - sie stieg nicht über. Die Frachter LAIDAURE und NIENBURG wollten nachmittags helfen. Als die CAPELLA versuchte, die Reede von Borkum zu erreichen, war es zu spät, es gelang bei der schweren Grundsee nicht, die elfköpfige Besatzung zu retten. Im Seegebiet der Emsmündung nahe der Insel Schiermonnikoog sank das Schiff am frühen Abend des 3. Januar. - Am 9. Januar 1976 fand die Trauerfeier in Rostock statt.
Kapitän Hans-Hermann Diestel hat in seinem Buch "Schiffsunfälle der DSR" von 2018 das Protokoll einer Befragung von Kapitän Fünning (NIENBURG) veröffentlicht. (Zum Buch siehe Maritime Literatur#Abt5.)
In "Bordgeschichten" des DSR-Seeleute Freiberg e.V. wurden Beiträge zum Unglück veröffentlicht:
- Band III ab Seite 41 die Eindrücke von Zeichner Gerhard Vontra, Passagier auf der NIENBURG,
- Band XVIII, die Redaktion berichtet ab Seite 103 von der Dramatik der Rettung und der Suche.
(Zur Buchreihe siehe Maritime Literatur#Abt2.)
Gerhard Vontra: "Am nächsten Tag seilte uns ein Hubschrauber der Bundesmarine das schwimmende Notfunkgerät und einen Rettungsring auf das Peildeck ab." Sammlung: KuWeLa, Güstrow
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"MS 'Capella' 1976": Seeleute Rostock e.V., 25.05.2021

      


MT "Böhlen" 1976

Der tragischste Seeunfall der DSR mit dem höchsten Verlust an Menschenleben


Aus der recht kurzen Erwähnung im Buch "DSR" von Götz/Wenzel. (Zum Buch siehe Maritime Literatur.)
Der Tanker BÖHLEN sank am 14. Oktober 1976. Die Verhandlung der Seekammer zeigte, dass durch mangelhafte Navigation und inkonsequente Schiffsführung die Grundberührung bei Sturm (Stärken 8-9 und mit hohen Wellen) und den Untergang nahe der Insel Quessant an der Bretagne-Küste verursachte. Leider werden 24 Angehörige der Besatzung und zwei mitreisende Ehefrauen vermisst, nur elf Mann konnten durch Bergungsschlepper, Suchflugzeug und Fischerboote gerettet werden.
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Der Untergang des Tankers verursachte eine Umweltkatastrophe an der Küste Frankreichs.
Kapitän Hans-Hermann Diestel hat in seinem Buch "Schiffsunfälle der DSR" von 2018 den Hergang analysiert. (Zum Buch siehe Maritime Literatur#Abt5.)
Abbildungen: Sammlung KuWeLa, Güstrow, 2004 / Ergänzung: ABa, HH, 2022

Mathias Dietrich aus Calbe/Saale (Die Schöne und das Biest) betrieb einmal eine Website zur BÖHLEN. slr-mt-boehlen-mdi.jpg Seit 2017/18 ist leider die emotional gestaltete Dokumentation nicht mehr online.

"MT 'Böhlen' 1976": Seeleute Rostock e.V., 13.10.2019

      


Der Anker zum Gedenken!

Von der Deutschen Seereederei Rostock wurde durch ihren Generaldirektor Kapitän Dr. Artur Maul 1977 dieses Denkmal für unsere auf See gebliebenen Seeleute in Auftrag gegeben. Geschaffen wurde die Plastik 1978 vom Bildhauer Günter Kaden (geb. 1941 in Leipzig, wohnhaft im mecklenburgischen Wendischhagen, www.guenterkaden.de/ fremdlink.gif). Der „Pilzanker“ aus Donaukalkstein von Vratza in Bulgarien steht auf einem rechteckigen Granitfundament.
Am 5. Oktober 1979 wurde das Ehrenmal von der Deutschen Seereederei Rostock eingeweiht.

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Im Foto oben ist die maritime Skulptur "Pilzanker", genannt "Quirl", zu sehen. Der Gedenkstein befand sich seit der Einweihung 1979 beim „Haus der DSR“ vor dem Seehafen Rostock bis 2011 bevor der Niederlegung des Gebäudes. Der nachfolgende Standort war unbemerkt und vergessen auf dem Dach der Tiefgarage hinterm „Haus der Schiffahrt“.
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Endlich eine gute Nachricht, auch wenn es ein nachdenkliches Datum ist. Zum Volkstrauertag 2020 wurde unser Denkmal vor dem Tradi neu eingeweiht. Durch eine Initiative des MRR wurde der Gedenkstein (s. Die Häuser der DSR#Abriss2013) vom "Lost Place" vor das "Tradi" verlegt. Nun gibt es einen würdigen Platz, an dem wir im Angesicht unserer DRESDEN unseren auf See gebliebenen DSR-Seeleuten gedenken können.
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Fotos: Seeleute Rostock, November 2020
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Foto: Dieter Pevestorf, Rostock, April 2021

Am 14. November 2021 gedachten der Vorstand Maritimer Rat Rostock (MRR) und Mitglieder des Vereins Seeleute Rostock den auf See gebliebenen DSR-Seeleuten. Wir erinnern bereits dort schon an die betroffenen Schiffe und an die Opfer: Jubel & Gedenken 2017.
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Fotos: Pevi, Seeleute Rostock e.V., 2021

Rostock, 12. November 2022: Mitglieder des Vereins Seeleute Rostock sowie unser Ehrenmitglied und Vereinsvorsitzender des Maritimen Rates Rostock H.-J. Hasse (2. v. li.) gedachten am Vortag des diesjährigen Volkstrauertages der auf See Gebliebenen der Deutschen Seereederei Rostock (DSR) am Pilzanker vor dem Traditionsschiff MS DRESDEN in Rostock-Schmarl. In besinnlicher Runde wurden danach Erinnerungen an unsere Fahrenszeit in der "Rostocker Kaffeerösterei-Fährhaus Schmarl…" ausgetauscht (im Foto v. re. n. li.: S. Bohnsack, W. Kriebel, M. Schneider, H. Pietschmann, D. Pevestorf).
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Fotos: Pevi, Seeleute Rostock e.V., 2022
Wir weisen auf die S. 24 in der Jubiläumsausgabe 2022 der "Voll Voraus" sowie auf das Berichtigungsblatt hin.

Rostock, 19. November 2023: Der Vorsitzende des Maritimen Rates Rostock H.-J. Hasse (2.v.li.), sein 1. Stellvertreter D. Stolz (1.v.li.) sowie weitere Mitglieder des Vereins Seeleute Rostock gedenken am diesjährigen Volkstrauertag an die auf See Gebliebenen der Deutschen Seereederei Rostock (DSR).
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Fotos: Pevi, Seeleute Rostock e.V., 2023

"Der Anker zum Gedenken!": Seeleute Rostock e.V., 15.11.'20, 23.5.'21, 19.10.'21, 15.01.'22, 12.6.'22, 13.11.'22, 20.11.'23

      


Unvergessene

Unseren auf See Gebliebenen zum ehrenden Gedenken

MS FIETE SCHULZE am 21. September 1967

Dr. Kurt Albrecht
Heinz Basler
Rolf Gellert
Bernd Hoffmann
Elke Klingenberg
Detlef Löpke
Eberhard Neumann
Georg Paeper
Friedhelm Radü
Artur Richter
Ekke Thiessen
Olaf Trautmann
Dieter Schulze
Siegfried Wirbel

Schiffsarzt
2. Nautischer Offizier
Leitender Technischer Offizier
4. Nautischer Offizier
Stewardess
Lehrling (2. Lehrjahr)
3. Nautischer Offizier
Motorenwärter
Matrose
Maschinenassistent
Funkoffizier
Chefkoch
Motorenwärter
Kapitän

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MS STUBBENKAMMER am 25. November 1967

Paul Sachweh

Obersteward

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MS CAPELLA am 3. Januar 1976

Erhard Bursas
Dieter Dieckmann
Detlef Ebeling
Andreas Hands
Richard Hentschel
Hans-Joachim Kotte
Horst Panter
Klaus Pitulle
Herbert Sieler
Roland Steyk
Dieter Uhlig

1. Nautischer Offizier
Leitender Technischer Offizier
Maschinenhelfer
Koch
Kapitän
E-Anlagen-Wärter
1. Technischer Offizier
Bootsmann
Vollmatrose
Matrose
Decksmann

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MT BÖHLEN am 14. Oktober 1976

Friedrich Ahrndt *
Wolfgang Allwardt
Andreas Buse
Frank Dockter *
Reinhard Duchert
Hans-Joachim Ernst
Wolfgang Fuhrmann
Manfred Holz
Fritz Hoppe
Karin Jäschke
Johannes Kirschling
Helmut Kitzmann
Gerda Kitzmann
Reiner Klugmann
Hartmut Markowski
Hans-Jürgen Möller
Harald Reif
Antje Reif
Siegbert Rennecke
Bernd Riebisch *
Karl-Heinz Schumann
Hans-Joachim Wabst
Heiko Weiß
Linda Weiß
Heinz-Harry Zietz *
Karl-Heinz Zigon

Storekeeper
Pumpenmann
Maschinenassistent
Motorenwärter
Vollmatrose
Maschinenassistent
1. Technischer Offizier
Decksmann
2. Nautischer Offizier
Wirtschaftshelferin
Vollmatrose
Leitender Technischer Offizier
mitreisende Ehefrau
Motorenhelfer
Matrose
Bootsmann
Elektroingenieur
mitreisende Ehefrau
Kapitän
Motorenwärter
Pumpenmann
1. Nautischer Offizier
2. Technischer Offizier
Oberstewardess
3. Nautischer Offizier
Matrose

Nach: "DSR - Deutsche Seereederei Rostock" von Brigitte Götz und Harry Wenzel,
erschienen in Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg, 1996/2004

*: Im Buch unzutreffende Namen hier korrigiert. 18.-21.06.2022
"Unvergessene": Seeleute Rostock e.V., 23.05.2021

      


Gerettet!

Über 60 Hilfen bei Seenot durch unsere DSR-Schiffe und -Besatzungen von 1956 bis 1990

Die hier aufgeführten Daten wurden aus der Betriebszeitung der damaligen DSR, der alten "Voll Voraus", und nun auch aus den Sammelbänden "Bordgeschichten" des DSR-Seeleute Freiberg e.V. zusammengetragen. Ein Anspruch auf Vollständigkeit wird jedoch nicht erhoben. Sollten Daten noch fehlen, diese bitte an unseren Webmaster senden.
04.07.1956 MS PEENEMÜNDE rettete vor der Insel Hiddensee zwei Sportsegler, die mit ihrem Jollenkreuzer gekentert waren.
23.02.1957 MS PREROW nahm auf der Reise von Hamburg nach Shoreham das holländische Kümo JAN, das nach einer Minenkollision beim Borkumriff-Feuerschiff beschädigt trieb und Nähe Terschellingbank-Feuerschiff Notsignale gegeben hatte, nach eineinhalbstündiger harter Arbeit bei Windstärke 6 und grober See in Schlepp und übergab das Schiff bei Borkum an einen Schlepper.
22.11.1959 MS STECKENPFERD rettete nach gescheitertem Schleppversuch (Der Schleppdraht riss das Ankerspill aus dem Backdeck des Havaristen, woraufhin er Wasser nahm und später versank.) sieben Leute diverser Nationen vom alten englischen Schnellboot ACE OF CLUBS, Heimathafen Southhampton, in Höhe von Algier und brachte sie in Alexandria an Land. Ungeachtet des Verdachts, es handele sich um Schmuggler, zählten die Menschenleben auf See.
02.11.1962 MS JOHN BRINCKMAN (1) rettete vor der dänischen Küste die fünf Besatzungsmitglieder des holländischen MS RANA. Das Schiff war kurze Zeit vorher gesunken. Nach entsprechender Versorgung wurden die Geretteten in Hoek van Holland an Land gebracht.
23.11.1962 MS TRATTENDORF fand vor Kap da Roca/Portugal ein vollgeschlagenes Rettungsboot des norwegischen Frachters BRO HAUGESUND. Eine weitere Suche nach Vermissten blieb ergebnislos.
09.11.1968 MS PRIGNITZ rettete bei der Überfahrt von Mombasa nach Dar-es-Salaam afrikanische Fischer, die schon vier Tage ohne Wasser und Proviant in ihrem beschädigten Auslegerboot trieben.
MT BITTERFELD übernahm bei Gibraltar die 15-köpfige Besatzung des sinkenden panamesischen Schiffs WENDY.
24.11.1968 MS PREROW nahm ein Rettungsfloß mit drei Besatzungsmitgliedern des auf der Überfahrt vom Heimathafen Kalmar nach Hamburg gesunkenen schwedischen Küstenmotorschiffes HANÖ auf und brachte sie nach Norrköping.
24.04.1969 MS HELLERAU rettete in der Nordsee zwei Seeleute des durch Wassereinbruch gekenterten holländischen MS ZEEAREND aus Rotterdam.
20.08.1969 MS VOGTLAND (1) bewahrte acht Besatzungsmitglieder eines tansanischen Schoners, der in der Bucht von Dar-es-Salaam auf das Hammond-Rock-Riff gelaufen war, vor dem Tod durch Ertrinken.
23.09.1969 MS MALCHOW barg den bereits seit Stunden in Seenot befindlichen griechischen Fischkutter TAKIS MIMIS, rettete dessen sieben Besatzungsmitglieder und landete Kutter und Fischer im Heimathafen Kalamata an. Familien, Freunde und Bekannte waren überglücklich. MALCHOW wurde von einem Popen für die Rettung gesegnet.
20.05.1971 MS RUDOLF BREITSCHEID rettete die 51-köpfige Besatzung des gestrandeten MS KOTA SELATAN vor der Küste bei Mombasa. Noch am gleichen Tag wurden sie auf Außenreede übergeben.
07.08.1971 MT SCHWEDT (2) beteiligte sich an der Rettungsaktion von 54 Schiffbrüchigen. Diese waren zum Abstieg von einer geschleppten Ölinsel im Golf infolge Unfall (zerbrochen) gezwungen worden. Nachdem bereits ein Teil der Besatzung von Hubschraubern geborgen war, begann die Suche und Rettung der auf einem Rottungsfloß treibenden 27 Personen. Der englische Tanker BRITISH HONOUR lag am günstigsten und nahm sie auf.
16. zum 17.06.1972 MS SATOW rettete in der Nähe von Bornholm vier Besatzungsmitglieder, darunter den Kapitän, des bei großer Kälte, Sturm und schwerem Seegang gesunkenen Küstenmotorschiffes MARIE LEHMANN der BRD.
20.06.1972 MS RUDOLF BREITSCHEID sichtete im südchinesischen Meer das in Seenot geratene taiwanesische MS TUNG MING im treibenden Zustand infolge einer Kesselexplosion. Sie leistete Bergungshilfe und schleppte den Havaristen sicher nach Singapur. Zuvor hatten die US-Schiffe TAMURA EVERETT und MOUNT KATMAN die Hilfe verweigert.
20.05.1973 MS RUDOLF BREITSCHEID rettete vor Kenia 51 Seeleute des MS "Kota Selatan" aus Singapur nach dessen Strandung.
28.10.1973 MS VOCKERODE rettete auf der Reise nach Sfax (Tunesien) vor der Küste ein unter zypriotischer Flagge fahrendes Küstenmotorschiff eines griechischen Reeders aus Seenot. Das Kümo trieb mit schwerem Maschinenschaden in grober See. Der Havarist wurde in Schlepp genommen.
09.01.1974 MS BRANDENBURG (1) beteiligte sich im Seegebiet der Biskaya an einer Aktion zur Rettung der Besatzung des gesunkenen Schiffes TVEGA. Dieses gehörte zur BRD-Reederei Kamaris und fuhr unter zypriotischer Flagge. Der 1. Offizier konnte lebend und zwei weitere Seeleute nur noch tot geborgen werden.
12.01.1974 MS ODER leistete im Mittelmeer dem auf Klippen gelaufenen zypriotischen MS ARTHOS Seenothilfe und nahm neun Besatzungsmitglieder an Bord.
12.04.1974 MS ZSCHOPAU rettete auf der Überfahrt von Beirut nach Alexandria 10 Fischer eines ägyptischen Kutters aus Seenot.
28.04.1974 MS WERRA stellte mit Hilfe eines Raketen-Apparates 100 sm nördlich von Port Said Schleppverbindung zum libanesischen Küstenmotorschiff SAMER her und brachte den in Seenot geratenen Havaristen nach Alexandria.
20.05.1974 MS THIESSOW übernahm in der Themse-Mündung drei Schiffbrüchige der Yacht TAOREA.
27. zum 28.11.1974 MT BITTERFELD rettete auf der Fahrt von Rotterdam nach Kopenhagen in der Nähe östlich Doggerbank (Nordsee) bei Windstärke 9 fünf Schiffbrüchige des in der Nacht gesunkenen norwegischen MS BJELLA von einem treibenden Floß. Vor Ort wurde noch längere Zeit nach einem weiteren Seemann gesucht.
23.12.1974 MT HEINERSDORF rettete auf der Reise von Göteborg nach Arzew/Algerien im Rahmen einer Suchaktion südwestlich vor Kap Finisterre zwei Besatzungsmitglieder des gesunkenen jugoslawischen Frachters YAGA. Gegen 10:45 Uhr Ortszeit sichtete der Ausguck drei im Wasser treibende Schiffbrüchige. Aufgrund der starken Dünung konnten diese nur durch Aussetzen des Motorrettungsbootes geborgen werden (eine Person davon war tot). Die HEINERSDORF wurde 13:45 Uhr von der Unfallstelle entlassen. Die Schiffbrüchigen wurden am 24.12.1974 gegen 11:00 Uhr nach ärztlicher Behandlung in Lissabon an Land gegeben.
03.01.1976 MS NIENBURG beteiligte sich gemeinsam mit anderen Rettungs- und Suchkräften am Versuch zur Bergung der Besatzung des in der Nordsee vor niederländischen Küste bei Orkan in Seenot geratenen DSR-Schiffes MS CAPELLA. MS NIENBURG selbst fuhr von 17:46 bis 18:23 Uhr drei erfolglose Anläufe zur Rettung der Besatzung. MS CAPELLA sank. Die Suche nach der elfköpfigen Besatzung blieb erfolglos. (s.o. Schiffsverluste der DSR, 7)
05.05.1977 MS RERIK rettete auf der Fahrt von Großbritannien nach Schweden in den Abendstunden die Besatzung des BRD-Schiffes EL PACIFICO aus Seenot.
21.07.1977 MS FLÄMING rettet auf der Fahrt nach Rotterdam in der Nordsee Höhe des Texel-Feuerschiffes bei Windstärke 7-8 alle fünf Besatzungsmitglieder der schwedischen Hochseejacht KNOCK ON WOOD. Sie wurden vorerst an Bord genommen, betreut und versorgt.
08.09.1977 MS KLOSTERFELDE rettet die Segeljacht HAPPY TIME aus Hamburg acht sm östlich von Stavshovd-Huk (Kleiner Belt) aus Seenot. Die Geretteten und die Jacht wurden dem Seenotkreuzer JOHN T. ESSBERGER übergeben.
12 09.1978 MS GERINGSWALDE rettete in den frühen Morgenstunden im Atlantik an der Westküste Afrikas die 30-köpfige Besatzung des unter panamaischer Flagge fahrenden 8.000-BRT-Frachters MILAN und brachte die Schiffbrüchigen nach Dakar im Senegal.
25.10.1978 MS VÖLKERFREUNDSCHAFT leistete auf der Mittelmeerreise dem griechischen MS PERSE (2.400 BRT) Hilfe bei der Brandbekämpfung und medizinischen Betreuung der Besatzung.
22.03.1979 MS FLÄMING rettete auf der Heimreise nach Wismar im Mittelmeer die 19-köpfige Besatzung des griechischen MS EAST PILOT aus Seenot. Das Schiff war südlich von Italien gesunken. Die geretteten Seeleute wurden auf eigenen Wunsch im sizilianischen Hafen Augusta an Land gesetzt.
18.05.1979 MS ASCHBERG rettete in der mittleren Nordsee das englische Fischereifahrzeug KRISTY JANE und seine fünfköpfige Besatzung. Der havarierte Kutter wurde nach Notreparatur im Schlepp bei grober See bis zur Humber-Mündung gebracht und dort sicher übergeben.
09.08.1979 MS SEMLOW rettete auf der Reise nach Plymouth gegen 18.00 Uhr 6 Seemeilen südwestlich des Kap Bill of Portland an der Kanalküste ein englisches Segelboot und seine beiden Insassen aus Seenot. Die Geretteten und das Boot wurden an den englischen Seenotrettungskreuzer TONY VANDERVELL aus Weymouth übergeben.
17.10.1979 Die MS KLOSTERFELDE, TESSIN, ZÜSSOW, WEIMAR und der BBB-Hochseeschlepper EISVOGEL leisteten dem in der Nordsee nahe einer Plattform des Ölfelds EKOFISK in Brand geratenen DSR-Schiff MS ASCHBERG Seenothilfe. Der Havarist wurde zuerst von der KLOSTERFELDE in Schlepp genommen. Vor Erreichen des Skagerrak erfolgte Übergabe an MS WEIMAR und dem Schlepper EISVOGEL. Der Schleppverband erreichte am Abend des 21.10.1979 die Reede von Warnemünde.
08.06.1980 MS FLIEGERKOSMONAUT DER DDR SIGMUND JÄHN rettete alle 16 Besatzungsmitglieder des unter saudi-arabischer Flagge fahrenden MS AMINA 2 im Roten Meer aus Seenot.
23.06.1980 MS HEIDENAU rettete vor der algerischen Küste im westlichen Mittelmeer zwei in Seenot geratene französische Segelsportler.
07.02.1981 MS FLIEGERKOSMONAUT DER DDR SIGMUND JÄHN rettete im östlichen Mittelmeer auf der Höhe der Insel Kreta die in einem Rettungsboot treibende 19-köpfige Besatzung des griechischen MS EUGENIA. Diese hatte ihr in Brand geratenes Schiff aufgeben müssen.
31.03.1981 MS BLANKENSEE rettete am Vormittag im Roten Meer 23 Schiffbrüchige von der BRD-Yacht NEPTUNIA. Diese war vor der Küste Sudans gesunken.
10.06.1981 MS BANSIN rettete im Mittelmeer südlich des Hafens Mersin einen türkischen Seemann. Sein Schiff, das unter türkischer Flagge fahrende MS BREDNICE, war in der Nacht zuvor gekentert und gesunken. Der Gerettete sowie ein aufgefundener Rettungsring wurden an ein an der Suche beteiligtes türkisches Schiff übergeben. Nach Aussage des Geretteten waren von den neun Besatzungsmitgliedern acht ertrunken.
15.11.1981 MS WEIMAR beteiligte sich im Atlantik gemeinsam mit drei weiteren Schiffen und einem Flugzeug an der Suchaktion für die havarierte Segeljacht LUCIADA. Gegen 22:30 Uhr Ortszeit erreichte sie den Havarist und konnte Lee machen. Alle acht an Bord befindlichen Personen wurden gerettet.
13.12.1981 MT HEINERSDORF leistete nach Kursabweichung im westlichen Mittelmeer dem durch Maschinenschaden hilflos treibenden BRD-Motorschiff LUISE LEONHARDT seemännische Hilfe. Es folgte dessen Notruf zum eventuellen Abbergen der Besatzung. Die LUISE LEONHARDT trieb mit rascher Geschwindigkeit auf die felsige Küste Nordafrikas zu. Nach einer Notreparatur konnte das Schiff den Hafen Barcelona erreichen.
31.12.1981 MS THEODOR FONTANE beteiligte sich führend an der Suche nach Überlebenden des bei schwerstem Seegang mit Wellen bis zu elf Metern Höhe in der Biskaya gesunkenen italienischen Frachters MARINA DI AQUA. Die Suche blieb erfolglos. Alle 30 Besatzungsmitglieder kamen ums Leben.
06.02.1982 MT GRIMMEN nahm das vor Galite/Sardinien wegen Maschinenschadens havarierte MS ORANIENBURG der DSR in Schlepp. Am 08.02. erreichte der Schleppzug den Hafen Valletta/Malta.
23.03.1982 MS BERNHARD BÄSTLEIN barg auf der Höhe von Djakarta neun Schiffbrüchige von dem indonesischen Schoner PIMAYAM TUTUL. Die Geretteten gingen im indonesischen Hafen Surabaya an Land.
02.11.1982 MS HALLE (2) nahm vier Besatzungsmitglieder des südlich von Sizilien In Seenot geratenen italienischen Küstenmotorschiffes SILENCIO an Bord. Die Geretteten wurden im Hafen von La Valetta auf Malta an Land gebracht.
26.11.1982 MS WEIMAR nahm funkmäßig an der Seenotrettung des BRD-Frachters ELMA TRES im Seegebiet der Bermudas teil. In einer Distanz von 210 Seemeilen zum Havaristen nahm sie dessen letzten Notruf auf und leitete dann den zeitweiligen Notverkehr mit mehreren Seefunkstellen.
10.12.1982 MS SUHL rettete die 23 Besatzungsmitglieder des zypriotischen Schiffes APOLON DELIUS, das im Mittelmeer vor der Küste Algeriens auseinandergebrochen und gesunken war. Die Geretteten wurden zum spanischen Hafen Alicante gebracht.
14.03.1983 MS ZÜSSOW barg in der Mündung des Humber den Piloten eines britischen Hubschraubers. Der Hubschrauber war bei Dreharbeiten zu einem Film mit dem Mast der ZÜSSOW kollidiert und abgestürzt. Zwei Passagiere und der Kameramann werden vermisst.
16.10.1983 MS RUDOLF BREITSCHEID rettete in der Bucht von Nha Trang drei vietnamesische Kinder, deren Boot während des Wirbelsturmes "Ky" gekentert war.
22.10.1983 MS EILENBURG rettete in der Ostsee, nordwestlich von Danzig, fünf Schiffbrüchige des gesunkenen dänischen Fischkutters FRIEDBORG.
09.11.1983 MS NIENBURG leistete im Mittelmeer dem BRD-Schiff MS SLOMAN ROYAL Seenothilfe. Dessen Ladung war bei grober See übergegangen und drohte die Bordwand zu durchschlagen.
03.11.1983 MS STOLLBERG rettete vor der westafrikanischen Küste einen Fischkutter aus Seenot und schleppte ihn in den Hafen von Banjul/Gambia.
09.10.1984 MS FALKE rettete auf der Fahrt nach Baalsta/Schweden in der Ostsee zwei auf einer Rettungsinsel treibende Fischer vom dänischen Fischkutter POSEIDON aus Seenot. Die Geretteten wurden zum dänischen Hafen Allinge auf der Insel Bornholm gebracht.
16.07.1985 MS SONNEBERG rettete südlich der Kanarischen Inseln die Besatzung eines gesunkenen marokkanischen Fischkutters. Die Geretteten wurden in Las Palmas an Land gebracht.
02.08.1985 MS FRANKFURT/ODER rettete vor der Südwestküste Indiens vier indische Fischer vor dem Tod durch Ertrinken. Das Boot trieb mit schweren Maschinenschaden in schwerer See.
11.02.1986 MS JENA rettete vor der Küste von Florida vier Personen aus Seenot und nahm deren havariertes Sportboot in Schlepp. Nach Vereinbarung über Radio Florida wurden Passagiere und Boot einem Schiff der USA-Küstenwache übergeben.
15.02.1986 MS THALE beteiligte sich gemeinsam mit niederländischen Schiffen an der Rettungsaktion des durch Brandausbruch Nähe der portugiesischen Küste/Gebiet Off Berlenga in Seenot geratenen DSR-Schiffes MS MANSFELD. Elf Personen konnten auf MS THALE umsteigen. Die weiteren Handlungen zur Rettung von Schiff und Besatzung erfolgten unter Fehleinschätzung der Lage des Kapitäns der MANSFELD. Am Abend des 16. Februars strandete schliesslich die MANSFELD nahe der Ortschaft Leixoes und brach auseinander. Die übrigen Besatzungsmitglieder wurden durch andere Einsatzkräfte geborgen. (s.o. Schiffsverluste der DSR, 13)
09.01.1987 MS FÜRSTENWALDE änderte ihren Kurs und rettete 400 Seemeilen östlich von Sizilien elf zypriotische Seeleute, die sich in Rettungsbooten befanden. Der kurz zuvor in Brand geratene zypriotische Frachter REEFER TRADER hatte SOS gesendet. Das Rettungsboot trieb bei schwierigen Seeverhältnissen über zwei Stunden manövrierunfähig im Wasser. Da die Besatzung bei Brandausbruch fluchtartig das Schiff verlassen musste, waren sie ohne Schwimmwesten und unzureichend bekleidet im Boot. MS CLIVIA, die nach drei missglückten Versuchen die Rettungsaktion abbrechen musste, bat die Besatzung der FÜRSTENWALDE um Hilfe. Beim Einsatz des Leinenwurfgerätes kam eine Schleppverbindung zustande. Die Geretteten wurden nach Versorgung und Behandlung im italienischen Hafen Augusta den zuständigen Behörden übergeben.
11.01.1987 MS RONNEBURG war auf der Fahrt nach Rio de Janeiro dem Trawler ROS 412 GRETE WALTHER des VEB Fischkombinates Rostock zu Hilfe gekommen. Beim Fischfang hatte sich dessen Netz in der Schiffsschraube verfangen. Zur Behebung des Schadens wurde der Trawler in den brasilianischen Hafen Recife geschleppt.
18.04.1987 MS KÖLPINSEE rettete im Mittelmeer östlich von Gibraltar gegen 23:00 Uhr Ortszeit zwei Personen von einer brennenden spanischen Segeljacht. Die Schiffbrüchigen wurden am folgenden Tag an der Nordküste Afrikas im Hafen Ceuta an Land gebracht.
19.03.1988 MS PINGUIN rettete auf der Fahrt von Slite auf Gotland nach Riga östlich der Insel Gotland zwei finnische Fischer aus Seenot. Beide trieben in einem Boot auf See. Es handelte sich um die Besatzung des Fischkutters OSKAR SKY aus dem finnischen Hafen Rymattylä. Ihr Kutter war durch eine Explosion an Bord in Brand geraten und gesunken. Die Geretteten wurden im Hafen Slite an Land gebracht.
30.11.1988 MS NEUBRANDENBURG rettete im Golf von Bengalen 11:00 Ortszeit bei Sturm mit Wellen bis zu fünf Metern Höhe in einer dramatischen Aktion sechs Menschen aus Seenot. Die Schiffbrüchigen wurden auf einem Bambusfloß treibend in der aufgewühlten See gesichtet. Nach fürsorglicher Betreuung wurden sie zum Flusshafen Mongla in Bangladesh gebracht. Zum Zeitpunkt der Rettungsaktion tobte ein verheerender Taifun mit Windgeschwindigkeiten bis zu 165 Kilometer je Stunde über dem Golf von Bengalen.
16.12.1988 MS HALBERSTADT (2) rettete auf der Reise von Singapur nach Kalkutta in der Straße von Malakka auf der Höhe der Insel Penang die fünfköpfige Besatzung des manövrierunfähigen indonesischen Küsten-Fracht-Seglers KUMIA ILAHI PULAU. Nach entsprechender Versorgung wurden die Schiffbrüchigen in Kalkutta an Land gebracht.
25.01.1989 MS RONNEBURG rettete auf der Rückreise von Kuba nach Bremen 03:17 Uhr Ortszeit die Besatzung und das leckgeschlagene USA-Segelboot DRUMMER. Das Boot trieb mit zwei Männern, zwei Frauen und einem Kind östlich der Bahamas auf offener See. Nach Auspumpen des Wassers aus dem Boot und der Leckabdichtung konnte die RONNEBURG nach sieben Stunden 10:42 Uhr Ortszeit sicher ihre Fahrt fortsetzen. Während der Notreparatur waren die Frauen und das Kind an Bord des Frachters und wurden fürsorglich betreut.
16.04.1989 MS ERNST THÄLMANN beteiligte sich an einer internationalen Seenotrettungsaktion in der Biskaya. Die BRD-Hochseejacht DOROTHEA hatte bei stürmischer See Notsignale gesendet. Der Segler wurde mittags unbemannt gesichtet. 20:00 Uhr Ortszeit wurde das Rettungsboot gefunden und drei Überlebende sowie ein Toter an Bord genommen.
17.09.1989 MS PREMNITZ, das sich auf Fahrt vom brasilianischen Hafen Tubarao nach Rostock in der Biskaya an der Suche nach der in Seenot befindlichen französischen Yacht CARMA beteiligt hatte, sichtete das Schiff gegen 08:00 Uhr Ortszeit. An Bord der Yacht, auf der die Navigationsanlage ausgefallen war, befand sich ein Besatzungsmitglied. Nach entsprechender Betreuung des Geretteten wurde die CARMA bis zum französischen Hafen Quessant südlich vor Brest in Schlepp genommen.
27.11.1989 MS SCHWARZBURG rettete im Roten Meer 21 Schiffbrüchige der Jemenitischen Arabischen Republik aus Seenot. Besatzung und Passagiere der leckgeschlagenen Dhau AL MOWAFAR aus Al Mukhae hatten zwei Tage auf dem havarierten arabischen Lastensegler und einem Floß getrieben, bevor sie geborgen wurden. Zwei Schiffbrüchige blieben vermisst.
05.01.1990 MS THEMAR rettete mit Rettungsboot auf der Fahrt von Bordeaux nach Amsterdam in der Nacht zum 06.01.1990 in der Biskaya 20 Seeleute des in Brand geratenen panamaischen MS PIONEER SEA. Die Geretteten wurden am anderen Morgen in Brest den französischen Behörden übergeben. Zwei an Bord der PIONEER SEA verbliebene Seeleute übernahm ein französischer Rettungshubschrauber.

Herzlichen Dank an Roland Bentin für seine bemerkenswerte Aufstellung!
"Gerettet": Roland Bentin, Rostock, MdV, 2012 auf ex deutfracht-seereederei.de
"Gerettet!": Seeleute Rostock e.V., 03.03.2020

 


Zusammenfassung von vier vormaligen Einzelbeiträgen zur Vereinfachung der Navigation auf unserer Website, alle Informationen blieben erhalten, und "Gerettet!" sowie "Der Anker zum Gedenken" und "Unvergessene" kamen hinzu.

"AUF SEE GEBLIEBEN": Seeleute Rostock e.V., 13.10.19, 3.3.20, 23.5.21

   

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  20.11.2023  
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