| SlR.my.804 [18.F4]  
   

Feuerlöschdienst

Die Zeichnungen zeigen den Aufbau der Schutz- und Löschgeräte.
Stand der abgebildeten Technik (DSR): 1970er Jahre
 
Der Angriffsbefehl

TRUPP - LÖSCHMITTEL - WEG - ZIEL

Drei Merksätze
  • Sicherheit geht vor Schnelligkeit.
  • Mensch- und Tierrettung geht vor Brandbekämpfung.
  • Löschschaden darf nie größer sein als der Brandschaden.
slr-st-804-ba01-b1.jpgDie Schutzmaske

GTG-Maske (Gummi, Textil, Gummi) für leichten Atemschutz (nur mit Filter = Zweiwegatmung) und für schweren Atemschutz (mit Umbau der Maske für das unten abgebildete SKG = Einwegatmung)

  1. Kopf
  2. Maskenkörper
  3. Dichtrahmen
  4. Augenfenster
    (Augenring; Augenscheibe; Klarscheibe;
    Sprengring)
  5. Bebänderung
  6. Trageband
  7. Anschlussstück
    (mit Ein- und Ausatemventil)
Das SKG (Sauerstoffkreislaufgerät)
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1. Bodenschale
2. Sauerstoffflasche (V=1 l, 150 at, 2,5 kg)
3. Handrad 10. Alkalipatrone
4. Hochdruckleitung 4a. Manometer 11. Atembeutel
5. Sauerstoffverteilungsstück m. Reduzierventil 12. Überdruckventil
6. Sauerstoffleitung 7. Warnhupenleitung 13. Lungenautomatik
8. Einatemventil 9. Ausatemventil 14. O2-Schussknopf
 
I. Alkalipatrone - Patrone schütteln
II. Sauerstoffvorrat - mit Manometer arbeiten
III. Dichtheit des Kreislaufs - Atembeutel beobachten
IV. Atemventile - abwechselnd Ein- und Ausatemschlauch zudrücken
Weiterer Verlauf der Fertigmachung
Hat in drei Minuten zu erfolgen!
Verhalten am Einsatzort
Wichtig ist immer wieder die Prüfung des Sauerstoffvorrats!
Aufzeichnungen: 1974 Andreas Basedow @ MS "Georg Büchner"
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Feuerrolle 1978 auf MS "Schönwalde"
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Die Handfeuerlöscher
slr-st-804-rob-IX-hfl.jpgIn der Maschine wurden oft persönliche Notizen und Merkhilfen auf zerpflückten Glühbirnenkartons festgehalten, rechts gezeigt:

Die Standorte der Feuerlöscher
im Maschinenraum
der
SENFTENBERG Typ IX

In lesbarer Schrift:

Schaumlöscher:
- Schott 49 Bb
- Säule am Waschbecken Stb
- Säule am Waschbecken Bb
- Eingang kleiner Storeraum
- Beim Rückkühler Hauptmaschine
- Im Umkleideraum
- Eingang Werkstatt
- Kesselschacht (Hilfskessel)

CO2-Löscher:
- E-Tafel Bb
- E-Tafel Stb

Luftschaumlöscher:
- An Prinzpumpe
- Am Notausstieg Zylinderkopfstation

Aufzeichnungen: Rolf Beckert, Chemnitz
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Luftschaumlöscher
SL 10 Hi
Kohlensäureschneelöscher
CO2 6 Hf
Fahrbares Luftschaumgerät
LS 47
10 l Wasser mit Schaumbildner 6 kg Inhalt, bis -30 °C beständig 45 l H2O mit 2 l Schaumbildner
1. Schlagknopf 8. Handrad 16. Hochdruckflasche
2. Schlauch 9. Handgriff 17. Ventil
3. Düse 10. Stahlflasche 18. Druckleitung
4. Hochdruckflasche (Luft) 11. Steigrohr 19. D-Kupplung
5. 10 l Wasser mit Schaumbildner 12. Schneerohrhaken 20. Füllschraube
6. Löschermantel 13. Schneerohr 21. Behälter
7. Boden 14. Handgriff 22. Schlauchkasten
15. Tülle 23. Entleerungsschraube
24. Karren
Aufzeichnungen: 1974 Andreas Basedow @ MS "Georg Büchner"
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Wasserführende Armaturen

10. Wasserstrahlpumpe ("Wasserjäger")

slr-st-804-ba03-b1.jpg 1. Zulaufrohr
2. Gehäuse
3. C-Festkupplung
4. Injektorrohr
5. B-Festkupplung
6. Fuß
7. Strahldüse
8. Saugkorb
Aufzeichnungen: 1974 Andreas Basedow @ MS "Georg Büchner"
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Das Pflichtzertifikat:
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Digitalisat: Rolf Beckert, Chemitz, 2016, s.a. Ausbildung in der DSR
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Feueralarme
  • Auf der GERA

Links neben dem Fahrstand steht die Telefonzelle. Daran befindet sich ein Brandmelder. Mit Glasscheibe und Knopf. ‚Scheibe einschlagen - Knopf tief drücken' Mein Wachingenieur sagt zu mir: "Schlagen sie mal den Feuermelder ein." Ich denke, der will mich verarschen. "Na los, Scheibe ein und drücken! Ja, wir lösen einen unangekündigten Feueralarm aus. Die Brücke hat eben angerufen!" Ich tue es. Nun läuft alles so ab, als wäre es echt. Als Brandort melden wir der Brücke jetzt:

Feuer am Turbolader der Hauptmaschine Backbord 2. Gefahr für den darüber liegenden Kraftstoff-Tagestank.

Alarmglocken, Typhon, Lautsprecherdurchsagen über die Kommandoanlage in den Kammern. Alles wie "echt".

  • Auf der THEODOR KÖRNER

Einen wirklichen Brand gab es. Hier hatten sich Ölkohle und Altölreste entzündet. Der Brand steckte innerhalb des Motors.

Doch zuvor ein Wort über den Motor: Man muss die Bauart der Maschine der KÖRNER kennen. Es ist eine Gegenkolbenmaschine, das heißt, da wo üblich der Zylinderkopf ist, beginnt der "Gegenkolbenmotor". Ein zweiter, kopfstehender Motor ist auf den "richtig" stehenden aufgesetzt. Im oberen Bereich der Laufbuchse führen die Ladeluftkanäle in den Motor hinein. An dieser Stelle brannte es. In einem Ladeluftkanal. Dem war mit Feuerlöscher oder Brechstange nicht beizukommen. So überaus gefährlich war dieser Brand nicht. Aber wir mussten den Motor stoppen. Darin lag die Gefahr für das Schiff. Es wurde manövrierunfähig.

Nun, ganz harmlos war dieser Brand im Ladeluftkanal nicht. Wenn der Motor noch läuft, saugt er die Flammen in sich hinein. Das ist natürlich nicht hinzunehmen. Denn wenn der Motor angehalten werden müsste, fliegt uns vielleicht alles um die Ohren. Wir wussten ja anfangs gar nicht sicher, was denn da im Inneren brennt. Von außen war nur eine Überhitzung zu spüren.

  • Auf der WERNER SEELENBINDER

Einen kleinen Brand, ganz ohne Alarm und ohne "Feuerrolle" habe ich selbst einmal beim Schweißen in meiner Werkstatt verursacht. Unter dem Schraubstock, in den ich ein Rohr eingespannt hatte, um einen Flansch anzuschweißen, befanden sich in einem Blechschrank meine Hanfvorräte (Dichtungshanf).

Mit Schweißerbrille und Lederschürze vorm Bauch bemerkte ich nicht, dass mein Hanf Feuer gefangen hatte. In der Werkstatt waren aber stets griffbereit ein Eimer Sand und eine Pütz Löschwasser. Mit diesen "Feuerlöschern" konnte ich meinen Schrank löschen. Verluste gab es keine. Abgesehen von der elenden Sauerei im Schrank und auf dem Fußboden.

Aufzeichnungen: Rolf Beckert, Chemnitz, 2018
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Zeichnungen/Texte: jeweils oben benannt
Fotos: 1972 PA der Handelsflotte der DDR, Rostock
1978 Hans-Jürgen Wolf via Facebook
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"Feuerlöschdienst": Seeleute Rostock e.V., 2018
 
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