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Der Stauplan

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Der Stauplan von MS FRIEDEN, Reise 3/76 von Rostock nach Heungnam, Kpt. Alfred Kaiser
Gesamt: 8.156 Kolli mit 5.004,9 Tonnen   (1)
Stauplan - graphische Darstellung, der die Verteilung der Ladung auf die verschiedenen Laderäume eines Schiffs zu entnehmen ist. Sie enthält i. allg. die Schiffsumrisse mit den Zwischendecks in Draufsicht und die Unterräume in Seitenansicht, wird als Sollplan vor Ladebeginn aufgestellt und laufend entspr. den Ladearbeiten geändert bzw. ergänzt, so daß sie nach Beenden der Ladearbeiten eine exakte Unterlage für die Löscharbeiten darstellt. Der S. hilft daher den Stauereifirmen, der Reederei sowie der Besatzung bei der Vorbereitung und Organisation der Umschlagsarbeiten und wird deshalb den Stauereibetrieben vor Ankunft des Schiffs meist mit Luftpost übermittelt. Die Arbeit nach einem S. trägt dazu bei, daß die Ladung konnossementgerecht verteilt, daß der Zugang zu den Einzelladungen ohne Umstauarbeit möglich und das Schiff masse- und raummäßig günstig ausgelastet ist. Er enthält im einzelnen Angaben über 1. Verteilung der einzelnen Ladungspartien auf die verschiedenen Laderäume (unterteilt nach Luken und Decks) einschl. Angaben über die Konnossementnummern, Stückzahlen, Massen und evtl. Rauminhalte, den jeweiligen Lade- und Löschhafen (durch unterschiedliche Farbflächen gekennzeichnet), die Beschaffenheit der Ladung und die Art der Verpackung; 2. massen- und raummäßige Auslastung der einzelnen Decks und Laderäume; 3. Einhaltung allg. und bes. Sicherheitsbestimmungen sowie Stauregeln, z. B. in bezug auf die Verträglichkeit der verschiedenen Gutarten untereinander; die Stauung gefährlicher Güter, von Schwergutladung, solcher mit beschränkter Aufstaumasse u. a.; 4. Separieren bestimmter Ladungspartien durch bes. zusätzliche Signierung, um z. B. bei gleichartiger Ladung, wie Säcke, für verschiedene Zielhäfen oder Empfänger eine Verwechslung beim Entladen zu vermeiden. An Hand des S. werden auch die Stabilitäts- und Trimmrechnungen durchgeführt, und in Katastrophenfällen, wie Feuerausbruch, Leck o. a., kann man ihm wichtige Angaben zur Einleitung von Rettungsmaßnahmen entnehmen. (2)

Beispiel Typ IV - Der Stauplan ist an Bord eines Frachters eines der wichtigsten Dokumente. Er gestattet einen schnellen Überblick über die gesamte Verteilung aller Ladungspartien in den verschiedenen Decks der Laderäume. Die Bestimmungshäfen sind [normal] farbig gekennzeichnet. Der Stauplan wird vom Ladungsoffizier nach dem Auslaufen aus dem letzten Ladehafen gezeichnet und muss im ersten Löschhafen dem Oberstauer zur Verfügung stehen. Die Ladungsverteilung der beiden oberen Decks ist jeweils als Draufsicht gezeichnet. Die Verteilung im Unterraum ist gewöhnlich eine Seitenansicht. Dieses Prinzip ist wichtig für die Beurteilung der Ladungszugänglichkeit durch den Lukenschacht. Ausnahme: Luke V. Siehe Abbildung oben. (1)

Beispiel CAP SAN DIEGO:

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Stauplan auf MS CAP SAN DIEGO: Reise 113Nb von Santos am 13.8.1980 nach Hamburg, Kpt. Scholl, 2NO Radke
Gesamt: 6.200,3 Tonnen   (3)
Quellen: (1) DSR-Archiv, Deutsche Seereederei Rostock
(2) "Meyers Taschenlexikon Schiffbau/Schiffahrt", 1973 VEB BI Leipzig
(3) "MS CAP SAN DIEGO in Hamburg", seeleute-rostock.de, 08/2011
S. a.: "Jahrbuch der Schiffahrt 1973", TRANSPRESS Verlag für Verkehrswesen Berlin; Beitrag S. 56-63; Werner Müller, Kapitän

"Der Stauplan": Seeleute Rostock e.V., November 2019
 
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