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BÜCHNER-Fotos

Letzte Erinnerungen an die "Georg Büchner", IMO 5068863, zum Abschied aus Rostock.
Anzahl der Fotos vom 28.12.2012 auf dieser Seite am 04.01.2013: 50

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Erinnerungen an die „Georg Büchner“

In einer Rostocker Tageszeitung wurde dazu aufgerufen, Erlebnisse und Erinnerungen im Zusammenhang mit dem MS „Georg Büchner“ einzusenden. Hintergrund ist die Tatsache, dass die „Büchner“ aus dem Rostocker Stadthafen verschwinden wird. Ob sie nun zum Verschrotten nach Klaipeda oder zum Wiederaufbau nach Belgien kommt, war zum Jahresende 2012 nicht sicher. Termin für den Abschlepptag soll der 10. Januar 2013 sein. Aber bis dahin sind es noch einige Tage, vielleicht kommt auch alles ganz anders. 
Jetzt melden sich natürlich viele ehemalige Seeleute und „kluge Leute“ an Land, die empört über diese Entscheidung sind. Aber es war doch nur eine Frage der Zeit, bis der Förderverein, der das Schiff von der Stadt Rostock übernommen hatte, das Handtuch werfen wird. Mit den wenigen Mitteln, die der Verein zur Verfügung hatte, keine Lobby in der Bürgerschaft, ohne Unterstützung von anderen Stellen usw. war der Erhalt des Schiffes nicht möglich. Aber darüber soll hier nicht berichtet werden. 
Mir persönlich war es ein Bedürfnis, dem Schiff noch einmal einen Besuch abzustatten. Darüber möchte ich kurz berichten, weil mich eine ganz besondere Beziehung verbindet. An einem der letzten Tage des Jahres 2012 waren wir also noch einmal an Bord und durften auf den Decks und in vielen Räumen letzte Fotos machen. Auch den idealen Liegeplatz im Stadthafen konnten wir dokumentieren, von der Aussichtsplattform des Hochhauses der Wasserschutzpolizei.
 
Etwas entsetzt über den Zustand des Schiffes war ich schon, denn der Rost hatte ganze Arbeit geleistet. An Deck wachsen kleine Birken und Seegras, ganze Placken rostiger Decksplatten sind hoch gequollen. Über undichte Rohrleitungen und andere Schäden im Schiff hatte ich schon vorher erfahren. Jedenfalls war ich an diesem Tag sehr deprimiert, die „Büchner“ in diesem Zustand zu sehen. 
Nun zu meinem besonderem Verhältnis zu diesem Schiff. Vor 45 Jahren, also im Frühjahr 1967, hatte ich das Vergnügen, die jetzige „Georg Büchner“ als „Charlesville“ zu besichtigen. Die DSR kaufte in der damaligen Zeit mehrere Schiffe, nicht nur um die Tonnage zu erweitern, sondern auch um die Ausbildung zukünftiger Seeleute zu fördern. 
Ich war seit Ende 1966 in Dordrecht/Niederlande zur Bauaufsicht der „Fläming“ (siehe bei uns unter Holland-Framo) und wurde von der DSR in die Kommission berufen, die mehrere Schiffe in Le Havre, Amsterdam und Antwerpen besichtigen sollte. So kam ich mit Kapitän Witzke, Schiffbauingenieur Herrn Wolff und Herrn Schwarz von Schiffscommerz nach Antwerpen zur Besichtigung der „Charlesville“. Unser Bericht muss wohl positiv ausgefallen und aufgenommen worden sein, denn das Schiff wurde gekauft und ist als „Georg Büchner“ viele Jahre unter der DSR Flagge als Ausbildungsschiff gefahren. 
Diesen Tag in Antwerpen werde ich auch deshalb nicht vergessen, weil der Besichtigungstermin fast geplatzt wäre. Kapitän Witzke war ja in vielen Hafenstädten und hatte überall gute Bekannte und Freunde. So auch in Antwerpen. Nach einem kleinen Bummel am Vorabend durch die Stadt, hatte er noch das Bedürfnis, gute Freunde aufzusuchen. Wahrscheinlich hat er am frühen Morgen den letzten Bus oder das Taxi verpasst, denn er kam wirklich im letzten Moment mit einem dreirädrigen Gemüseauto vor unserem Hotel an. Alles war gut.
 
Auf der „Georg Büchner“ bin ich selbst nie gefahren. Später, als das Schiff dann hier vor meiner Haustür in Schmarl lag, bin ich öfter an Bord gewesen. Den Leitenden Ingenieur Kurt Reuter und auch den „Eisbären“ Alfred Paetke kannte ich von gemeinsamen Fahrzeiten auf anderen Schiffen her. Kleinere Reparaturen am „Trabi“ konnte ich so auf dem Schiff erledigen. Damals fielen mir auch die vielen, mit großer Sorgfalt und Präzision hergestellten, Modelle von Pumpen, Motoren und andere technische Einrichtungen auf. Leider wurden diese und auch andere Lehrmittel nach 1991 weggegeben. 
 
Sicher werden sich viele ehemalige Fahrensleute der „Büchner“ an ihre Jahre auf dem Schiff und an den legendären Kapitän Schickedanz erinnern. 
Vielleicht gelingt es mir, einer Derjenigen zu sein, die das Schiff im Januar verabschieden. So wäre ich einer der ersten und einer der letzten Zeitzeugen der „Georg Büchner“ ex „Charlesville“. 

R. Lachs, Rostock, 2. Jan. 2013

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Teil 2 unserer Fotogalerie ist zu sehen auf dsr-seefahrt.cybersbase.de fremdlink.gif unter "Heute".

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Auch TV-Rostock war mit unseren Dieter Pevestorf und Stephan Bohnsack an der "Büchner", und die beiden gaben ein Interview zur Vergangenheit des Schiffes und vor allem zur Zukunft des Liegeplatzes. Wir vom Verein sind der Auffassung, dass dieser Liegeplatz mit seinen Dalben und Versorgungsanschlüssen ein guter Platz für das Schifffahrtsmuseum mit seinem "Tradi" wäre. Parkplatz, Gebäude, alles in städtischer Hand, Lage sehr gut erreichbar. Weiterhin keine Störung der Hanse Sail und anderer. Der Beitrag wurde am 4.1.2013 abends gesendet.
Mathy
Vorsitzender Seeleute Rostock e.V.
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Fotos: Reinhard Lachs (17) und Gerhard Franz (33), Rostock
Danke schön für eure Fotos zum Abschied!
Fotoshow mit Shadowbox, © 2007-2010 M.J.I. Jackson
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"BÜCHNER-Fotos": Seeleute Rostock e.V., 2013

   

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  09.06.2016  
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