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Stückgutfrachter Typ AFRIKA

Reeder & Manager: DSR Rostock | Heimathafen: Rostock

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MS WISMAR im Überseehafen Rostock
Foto: DSR/-Ansichtskarte 1973 | Repro: ABa, Hamburg
Am 7. Februar 1969 wurde von der Deutschen Seereederei Rostock das erste von sechs damals hochmodernen Motorschiffen der Serie "Afrika" in Dienst gestellt. Diese teilautomatisierten, sogenannten Afrika-Frachter waren für den zu der Zeit ständig zunehmenden Westafrika-Dienst und zur Ergänzung der bisher uneinheitlichen "Afrika-Flotte" erforderlich.
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Der Schiffstyp AFRIKA im Seitenriss
Grafik: nach (2) | Repro: ABa, Hamburg
Technische Daten: (S)chutzdecker | (V)olldecker
Schiffstyp Stückgutfrachter
Bauart Wechseldecker mit Back
Bauwerft Mathias-Thesen-Werft, Wismar
Baujahre 1968 bis 1970
Objekt-Nummern Siehe Tabelle unten
Schiffsklasse dsrk-zeichen.gif   A I Eis 4 / Aut 16
Länge über alles 129,40 m
Länge zwischen den Loten 119,00 m
Größte Breite   17,30 m
Seitenhöhe Hauptdeck   10,00 m
Tiefgang     6,74 m (S)  | 7,58 m (V)
Dienstgeschwindigkeit 16 kn
Aktionsweite 15.200 sm
Tragfähigkeit 5.515 tdw (S)  | 6.950 tdw (V)
Vermessung MS WISMAR 3.918 BRT (S) | 5.969 BRT (V)
2.063 NRT (S) | 3.340 NRT (V)
Hauptmaschine 1 Zweitakt-Kreuzkopf-Dieselmotor mit Abgasturboaufladung
Motorentyp MAN-MH K7Z60/105E
Hersteller Halberstadt, unter MAN-Lizenz
Brennstoff Schweröl
Leistung 5.149 kW (7.000 PSe)
Drehzahl 165 U/min
Propeller 1 Festpropeller; z = 5; D = 4,2 m
Stromerzeugung 4 Dieselgeneratorsätze a 240 kVA
1 Notgeneratorsatz 90 PS/64 kVA
Bordnetz 380/220 V / 50 Hz
Laderäume/-luken 4 Laderäume / 4 Luken
2 Kühlräume
2 Speiseöltanks
2 Weintanks
Lukenabdeckungen Hauptdeck hydraulisch betätigte Faltdeckelluken
Lukenabmessungen bis zu 18 m x 10 m
Laderaumvolumen Schüttgut 9.350 m³
Stückgut  8.160 m³
Umschlageinrichtungen 3 Masten und 1 Ladepfostenpaar
6 Leichtgutladebäume je 3/5 t
2 Leichtgutladebäume je 5/10 t
4 Leichtgutladebäume je 7,5/14 t
1 Schwergutladebaum 50 t
Besatzung 38 + 10 Personen
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MS WISMAR irgendwo in Ostafrika vor Anker, 1969
Foto/Repro: Reinhard Lachs, Rostock
Die Schiffe der Serie:
Schiffsname Registriernr. Obj.-
Nr.
Rufzeichen
bis / ab 1980
I.D. A.D. Verbleib
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WISMAR IMO 6826341 221 DDWQ / Y5CW 07.02.1969 14.11.1991 s. Verbleibe
SONNEBERG IMO 6904765 222 DDWR / Y5CR 31.05.1969 05.03.1991
WITTENBERG IMO 6905123 223 DDWS / Y5CS 31.10.1969 10.01.1992
FRÉDÉRIC JOLIOT-CURIE IMO 6923644 224 DDWT / Y5CT 31.12.1969 22.08.1990
STOLLBERG IMO 7006637 225 DDWU / Y5CU 01.06.1970 15.04.1991
FÜRSTENBERG IMO 7014127 226 DDWV / Y5CV 24.03.1971 27.11.1990
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MS FRÉDÉRIC JOLIOT-CURIE
Foto: Schäfer, Warnemünde | Archiv: Schiffbau- u. Schifffahrtsmuseum Rostock | Repro: Thorsten Klook
Die Motorschiffe des Typs "Afrika" mit zwei durchlaufenden Decks erhielten in jeder Hinsicht eine moderne Ausrüstung. Sie waren als Mehrzweckfrachter für eine breite Ladungspalette vorgesehen, Stückgut, Metallhalbzeug, Schwergut, Fahrzeuge, Schüttgut, Süßöl, Wein und Kühlgut. Mit dem wegen der großen Laderaumluken stark reduzierten Unterstau und dem umfangreichen, vielseitigen Ladegeschirr verfügten diese Schiffe über eine hohe Flexibilität und eine maximale Unabhängigkeit von landseitigen Umschlageinrichtungen.
Die maschinentechnische, weitgehend automatisierte Ausrüstung wurde für einen zunächst 16-stündigen wachfreien Betrieb ausgelegt, der ab 1978 auf 24 Stunden erweitert werden konnte und damit eine weitere Reduzierung der Besatzung auf 30 Personen ermöglichte. Die Hauptmaschine wurde direkt von der Brücke aus gefahren.
Die Besatzung war in Ein- oder Zwei-Mann-Kammern untergebracht.
Die Afrika-Frachter waren äußerst zuverlässig zwischen Europa und Afrika, Südamerika, Arabien sowie Vorderasien im Einsatz und hatten sich für die Reederei sehr gut rentiert.

In unserer neuen "Voll Voraus", Ausgabe 12/2007, erschien das Sammelblatt Typ AFRIKA pdficon.gif.
 
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Fotos: DSR/-Ansichtskarte | Sammlung: PZ, Berlin |
Repro: ABa, Hamburg
Typ AFRIKA-Funkausrüstung hier beispielhaft zum Foto angegeben:
  • 1 Hauptsender FGS 201 (Funkwerk Köpenick, Bau-Nr. 221, 226)
  • 1 Hauptsender G 341 (Redifon, Bau-Nr. 222 bis 225)
  • 1 Notsender S 106 R (Elektromekano)
  • 2 Hauptempfänger 1340.21 (Funkwerk Berlin)
  • 1 MF-Empfänger FGS 461 (Funkwerk Berlin)
  • 1 Notempfänger SNE 555 (Lorenz AG, Leipzig)
  • 1 Empfänger 2182 Kc/s SWE 621 (Lorenz AG, Leipzig)
  • 1 Alarmempfänger 500 Fc/s SAE 606 (Lorenz AG, Leipzig)
  • 1 Seenotzeichengeber 500 Kc/s 1673.36 (Funkwerk Berlin)
  • je 1 Demodulator DM 01 und DM 03 (Funkwerk Berlin)
  • 1 Antennen-Diversity-Anlage AD 02 (Funkwerk Berlin)
  • 1 Fernschreiber T 51 (GRW Karl-Marx-Stadt)
  • 1 Magnetbandempfänger
  • 2 UKW-Anlagen für 28 Kanäle UFS 501 (Funkwerk Dresden)
  • 5 KW-Sprechfunkgeräte UFT 430 (Funkwerk Dresden)
  • 1 Rettungsbootsstation
  • 1 Funkpeilanlage 1310.11 (Funkwerk Berlin)
  • 1 Funkpeilanlage PV 01
  • je 1 Radargerät TSR 333 und TSR 222 (GWL Leipzig)
  • 1 Decca-Navigator Mark 12
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MS SONNEBERG in schwerer See
Gemälde/Repro: Marinemaler Olaf Rahardt, Rudolstadt in Thüringen
Umbauten:
  • keine

Gemeinsame Flaggenwechsel:

  • am 01.01.1974 an den wieder fusionierten VEB Deutfracht/Seereederei Rostock
  • am 18.06.1990 übertragen auf Deutsche Seereederei Rostock GmbH, Rostock

Havarien:

  • ohne
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Die Fotos sind nach Aufnahmejahr/-datum sortiert.
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Foto (1): Bordfotozirkel MS "Wismar" | Sammlung Ulf Schönfeld | Zusendung: 26.7.2017
Fotos (3)/Sammlung: Arne Sognnes, Bergen/Norwegen | Mit freundlicher Genehmigung 02/2015
Fotos (8)/Sammlung: Norbert Pilz, Kronshagen | Mit freundlicher Genehmigung | Repro: ABa, Hamburg
Fotos auch von der WITTENBERG:
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Fotosammlung: Volkmar Gagalon, Rostock | Bearbeiter: ABa, Hamburg
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Namensgeberin:
Von Erlebnissen an Bord:
Die Schiffe als Nach- bzw. Abbildungen:
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Zu den Verbleiben dieser Schiffe:
 
MS WISMAR (war geplant als ANNABERG)
Noch Anfang November drehte die Bavaria Film GmbH auf dem bei der Neptun-Warnow-Werft liegenden Schiff, das im Film KOMPARSE hieß. Doch bereits am 14.11.1991 in Rostock verkauft an Shenzen Daxi Marine Shipping Co. Ltd. Shanghai (CHN), Mgrs. Shenzen Shipping Co., übergeben. Neuer Name: SHEN DA. Am 03.12.1996 nach Calcutta zum Abbruch.

MS SONNEBERG
Am 05.03.1991 verkauft an die Genav Maritime Co. Ltd. Kingstown (VCT), Mgrs. S. I. Khairy. Neuer Name: FALCON EYE. Am 04.12.1996 Eintreffen in Alang/Indien zum Abbruch, der am 15. des selben Monats bei Chowdhry Shipbreakers begann.

MS WITTENBERG
Am 10.01.1992 in Lübeck verkauft an Shenzen Daxi Marine Shipping Co. Ltd. in Guangzhou (CHN). Neuer Name: SU RUN. Sofortiger Weiterverkauf an Bullitiman Overseas Ltd. Kingstown (VCT), Mgrs. Jiangsu Marine Shipping Co. 1995 nach neuer Vermessung 5.902 BRZ. 1997 Calcutta zum Abbruch.

MS FREDERIC JOLIOT-CURIE (geplant als FÜRSTENBERG)
Am 22.08.1990 verkauft an die Alps Shipping Ltd. Kingstown (VCT). Mgrs. Vakil Enterprises, Dubai. Neuer Name: ALPS. 1992 umbenannt in ORANGE 2. Am 13.07.1992 in Bombay zum Abbruch.

MS STOLLBERG
Am 15.04.1991 von der DSR GmbH Rostock außer Dienst gestellt. Im Juli 1991 verkauft an die Bullitiman Overseas Ltd. Kingstown (VCT). Neuer Name: SU XIANG. 1994 bei Mgrs. Jiangsu Marine Shipping Co. Anfang 1996 nach neuer Vermessung 5.858 BRZ. Im Herbst 1996 zum Abbruch verkauft, der Ende Januar 1997 in Chittagong begann.

MS FÜRSTENBERG (geplant als BABELSBERG)
Am 27.11.1990 verkauft an die JSM Holding (St. Vincent) Ltd., Kingstown (VCT), Mgrs. Jiangsu Marine Shipping Co. Neuer Name: SU RONG. Am 20.03.1992 auf der Reise von Dalian nach Inchon westlich von Inchon, Position 37.11 N / 126.22 O, Grundberührung. Während des Abschleppmanövers lief der Maschinenraum voll Wasser. Das Schiff wurde daraufhin in Position 37.18 N / 126.21 O, westlich von Inchon, auf Strand gesetzt. Einen Tag später kenterte es und kippte auf die Backbordseite. Es wurde nach einiger Zeit geborgen und verankert. Am 14.04.1993 erfolgte die Verschleppung nach Inchon zur Han Sung Salvage Co. Ltd. Dort begann der Abbruch.
 
Wolfgang Jacob, Schiffahrtsgeschichtliche Gesellschaft OSTSEE e.V. Rostock und DSR-Seeleute e.V. Freiberg
Aus unserer neuen "Voll Voraus", Ausgabe 3/2001, Artikel "Wo verblieb unser Schiff?" / (Ergänzt)
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Quellen: (1) "DSR - Deutsche Seereederei Rostock" von B. Götz und H. Wenzel 1996/2004,
      erschienen in Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg
(2) Die neue "Voll Voraus", Typ IV-Fahrensleute e.V., Ausgaben 3/2001 und 12/2007
(3) "Bordgeschichten I", DSR-Seeleute e.V. Freiberg & SGO Rostock 2001
(4) Seefunk - Fx-Intern e.V. Rostock, Internet "Museum" 2008
(5) "Deutsche Reedereien, Band 23, DSR", AK, Verl. G.U. Detlefsen, Bad Segeberg, 2004
(6) "Jahrbuch der Schiffahrt 1972", transpress Verlag für Verkehrswesen, Berlin
Abbildungen: Herkunft oben jeweils angegeben
Fotoshow mit Shadowbox, © 2007-2010 M.J.I. Jackson
Webseite: ABa am 30.12.2008, Mai 2011, 20.1.2015, 31.7.2017
Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden!
Wir nehmen gerne ergänzende Hinweise und Fotos entgegen!
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"Stückgutfrachter Typ AFRIKA": Seeleute Rostock e.V. (ex Typ IV-Fahrensleute), 2008

   

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  23.02.2024  
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